"Unter Mobbing wird eine konfliktbelastete Kommunikation am Arbeitsplatz unter Kollegen oder zwischen Vorgesetzten und Untergebenen verstanden, bei der die angegriffene Person unterlegen ist und von einer oder einigen Personen systematisch, oft und während einer längeren Zeit mit dem Ziel und/oder dem Effekt des Ausstoßes aus dem Arbeitsverhältnis direkt oder indirekt angegriffen wird und dies als Diskriminierung empfindet.", so die immer noch gültige Definition des Psychologen Heinz Leymann aus dem Jahr 1995.

Mobbinghandlungen finden auf der Arbeitsebene oder der sozialen Ebene statt. Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz leiden vor allem unterfolgenden Handlungen:

  • Verbreiten von Gerüchten und Unwahrheiten,
  • bewusstes Vorenthalten von Informationen bzw. Weiterleiten von Fehlinformationen,
  • Schlechtmachen vor anderen Personen,
  • falsche Bewertung der Arbeitsleistung bzw. ungerechte Kritik an der Arbeit,
  • ständige Sticheleien oder Hänseleien,
  • Ausgrenzung, Isolierung oder Nichtbeachtetwerden,
  • Beleidigungen,
  • Arbeitsbehinderung oder -entzug.
 
Wichtig

Phasenmodell

Mobbing läuft fast immer in Phasen ab.

  1. Phase: Ein Konflikt wird nicht geklärt. Erste Schuldzuweisungen oder einzelne persönliche Angriffe finden statt.
  2. Phase: Der Psychoterror beginnt, der eigentliche Konflikt tritt in den Hintergrund. Die betroffenen Person wird immer häufiger zur Zielscheibe systematischer Schikanen. Mit der Zeit verliert sie ihr Selbstwertgefühl. Von den Kollegen wird sie mehr und mehr ausgegrenzt.
  3. Phase: Die Angelegenheit eskaliert. Die gemobbte Person verändert sich, kann sich nicht mehr konzentrieren und macht Fehler. Sie fällt auf und wird deshalb abgemahnt, versetzt oder mit Kündigung bedroht. Die arbeitsrechtlichen Sanktionen treffen oft den Falschen, also nicht den oder die Mobber.
  4. Phase: Der Gemobbte geht oder ihm wird gekündigt. Das Ziel des Mobbers bzw. der Mobber ist erreicht.

Je länger ein Mobbingprozess dauert, desto geringer sind die Chancen für den Betroffenen, sich zur Wehr zu setzen. Er gerät immer mehr unter Druck, seine Leistung lässt nach, er wird krank oder kündigt. Doch nicht nur der Einzelne leidet, sondern auch sein Umfeld, also zum Beispiel seine Familie.

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