Mentoring: Konzepte, Ziele und Vorgehensweise / 3.3 Weitere Alternativen zum Mentoring

Die Konkretisierung des Nutzens eines Mentorenprogramms erleichtert deren Durchführung und die Motivation und das Commitment aller Beteiligten. Folgender Nutzen können exemplarisch benannt werden:

1. Qualifizierten Nachwuchs ans eigene Unternehmen langfristig zu binden.
2. Die eigenen fachlichen und methodischen Arbeitsweisen zu reflektieren und gegebenenfalls zeitgemäße Veränderungen vorzunehmen.
3. Die Sozialen und Diversity Kompetenzen weiterentwickeln.
4. Das Lebenslange Lernen in Mentorenprogrammen zu etablieren.
5. Den Erfahrungschatz aus dem Unternehmensfeld in Freude weiterzugeben oder zu erhalten.
6. Den Austausch generationenübergreifend in Respekt zu fördern.
7. Den Erfahrungshorizont über den Organisationsrahmen hin zu erweitern.
8. Professionelle Nachwuchsförderung als Arbeitergeberattraktion zu bewerben.
9. Netzwerkmöglichkeiten generations- und branchenübergreifend zu verstärken.
10. Generationsübergreifende Verhaltens- und Denkweisen verstärkt kennenlernen und dies als Chance von nutzvollem Perspektivenwechsel zu erkennen.
11. Zukünftige Fehler des Mentees können aufgrund gemachter Erfahrungen des Mentor vermieden werden.
12. Vorhandene Unternehmensweisheit als Wettbewerbsvorteil sehen.

Auch das Tutoring kann eine weitere Alternative zu Mentoring-Programmen in den Unternehmen darstellen. Tutoring setzt nicht voraus, dass jemand hierarchisch höher gestellt oder viel erfahrener ist. Zwar ist der Tutor aus dem universitären Umfeld durchaus ein Student, der in der Regel bereits einige Semester mehr studiert hat als seine Schützlinge. Aber im Business-Umfeld muss das keineswegs der Fall sein.

Empfehlenswert ist hier, dass verschiedene Kollegen mit ihren jeweiligen Hintergründen ein Problem betrachten und sich gegenseitig mit ihren Perspektiven dabei unterstützen, eine passende Lösung zu finden und etwas zu lernen. Diese Form des Mentoring ähnelt dem Peer-Mentoring, da hier ebenfalls meist der Wissenstransfer im Vordergrund steht. Diese Art des Wissenstransfers ist sicherlich die effektivste, denn hierbei gibt nicht nur ein Mentor seine Erfahrung weiter, sondern die Mitarbeiter lernen unterschiedliche Arten kennen, auf das gleiche Problem zu schauen. Hierdurch können sich Synergien entwickeln.