Die Beurteilung der Arbeitsbedingungen wird vom Arbeitsschutzgesetz (§ 5 ArbSchG) gefordert. Wie sie durchgeführt werden soll und wie detailliert, ist jedoch nicht festgeschrieben.

Systematisches Vorgehen entsprechend dem Handlungszyklus erleichtert die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse und die damit verbundene Lösungssuche. Die Gefährdungsbeurteilung setzt sich zusammen aus der Gefährdungsanalyse und der Risikobeurteilung.

5.1 Gefährdungsanalyse

Die Ablauforientierte Gefährdungsanalyse betrachtet das Zusammenwirken der Systemelemente zur Erfüllung der Arbeitsaufgabe. Sie empfiehlt sich bei der Feststellung der Gefahr durch Manipulation von Lasten.

 
Praxis-Tipp

Aufwand begrenzen

Diese Methode ist zeitaufwendig. Beginnen Sie bei der Auswahl der Teiltätigkeiten mit denen, die auffallende Gefährdungspotenziale zeigen und hohe Expositionszeiten erfordern. Eine Arbeitsplatzbegehung ermöglicht die erste Grobeinschätzung. Fotos verdeutlichen die Arbeitshaltung. Die Anwendung der Leitmerkmalmethode zeigt erste Gefährdungsschwerpunkte auf.

 
Step by Step

Ablauforientierte Gefährdungsanalyse

  1. Zu untersuchende Arbeitsaufgabe festlegen und abgrenzen,
  2. Zugehöriges Arbeitssystem mit seinen Systemelementen ermitteln, v. a. die Tätigkeitsabfolge,
  3. Teiltätigkeiten aufteilen,
  4. Gefährdungsfaktor festlegen – hier physischer,
  5. Gefahrenquellen beschreiben,
  6. Zugehörige gefahrbringende Bedingungen ermitteln,
  7. Besondere Leistungsvoraussetzungen der Beschäftigten beachten,
  8. Konkrete Gefährdung feststellen und beschreiben,
  9. Expositionszeit feststellen.

5.2 Risikobeurteilung

Risiko ist die Schwere eines möglichen Schadens und die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Schaden auftritt. Die Risikobeurteilung setzt sich aus Risikoabschätzung und Risikobewertung zusammen.

Risikoabschätzung ist die Beschreibung des Risikos durch Einstufung der möglichen Schadensschwere und der Eintrittwahrscheinlichkeit. Bei der Risikobewertung wird festgestellt, ob das Risiko akzeptabel ist bzw. ob Maßnahmen zur Minderung erforderlich sind.

Die Risikomatrix nach Nohl mit Bewertungsfeldern erleichtert die Beurteilung. Die Bewertung erfolgt mit dem Ampelmodell.

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