Unter physischen Gefährdungsfaktoren werden Belastungen verstanden, die beim Einsatz der Muskulatur sowie des Stütz- und Bewegungsapparates auf den Menschen einwirken. Gefährdend wirkende Faktoren lassen sich in 3 Gruppen teilen.

1.1 Schwere dynamische Arbeit

  • Halten, Heben und Transportieren von Lasten mit den Händen und/oder Körperteilen;
  • Muskelgruppen über 1/7 der gesamten Skelettmuskelmasse werden eingesetzt;
  • Die Gefährdung bei manueller Handhabung von Lasten ist abhängig von Größe, Gewicht, Schwerpunkt der Last, räumlichen Bedingungen (Platz und Untergrund), erzwungener Körperhaltung, Bewegungsformen und Arbeitstempo;
  • Kennzeichen der Beanspruchung ist die Begrenzung der Leistungsfähigkeit der Sauerstoffversorgung durch Herz, Kreislauf, Atmung und damit verbunden eine energetische Beanspruchung des gesamten Organismus.
  • Arbeitsbeispiele: Auf- und Abladen von Säcken, Verladen von Stückgut, Umladen palettierter Waren, Pakete sortieren.

1.2 Einseitige dynamische Arbeit

  • Immer wiederkehrende Bewegung kleiner Muskelgruppen bei Montagearbeiten, z. B. in ungünstiger Körperhaltung (Körperzwangshaltungen werden gesondert in der Leitmerkmalmethode betrachtet);
  • Kleine Muskelgruppen mit höherer Bewegungsfrequenz;
  • Kennzeichen der Beanspruchung: die maximale Arbeitsdauer ist durch die Arbeitsfähigkeit der Muskulatur begrenzt;
  • Arbeitsbeispiele: Handhebelpresse, Maschinenbetätigung, Schere betätigen.

1.3 Statische Arbeit

Statische Arbeit kann als Haltearbeit auftreten beim Einsatz von Werkstücken und Geräten. Statische Haltungsarbeit entsteht z. B. bei gebeugten Körperhaltungen im Sitzen oder im Stehen.

Bei der täglichen Arbeit treten diese Faktoren häufig kombiniert auf. Einzelne kleinere Muskelgruppen an den Händen und Armen werden stark dynamisch beansprucht, gleichzeitig verrichten andere Körperteile, wie Schultern und Nacken statische Haltungsarbeit (Montagearbeitsplätzen im Stehen, Arbeitsplätze im Stehen im Labor, wo nur kleines Gewicht bewegt wird, wie z. B. Messeinheit, Lötfaden).

Die Durchblutung wird bereits bei Anspannung von 15 % der maximalen Kraft durch den Muskelinnendruck gedrosselt. Dadurch ergibt sich eine starke Beschränkung der Arbeitsdauer auf wenige Minuten.

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