Der Schlaf ist gekennzeichnet durch 2 Grundstadien, in denen das Zentralnervensystem und verschiedene Körperfunktionen entsprechend aktiv bzw. weniger aktiv sind, um so Erholung und Regeneration im Schlaf zu ermöglichen.

  1. In einem dieser Schlafstadien bewegt der Schläfer seine Augen unter den geschlossenen Lidern schnell hin und her. Mediziner sprechen deshalb von REM-Schlaf (von engl. rapid eye movement). In diesem Stadium träumen wir besonders lebhaft. Deshalb war früher auch vom Traumschlaf die Rede. Etwa 20 % seiner Schlafenszeit verbringen Erwachsene im REM-Schlaf, Säuglinge dagegen etwa die Hälfte.
  2. Das andere Stadium ist der NREM-Schlaf (non rapid eye movement), der sich in 4 Phasen aufteilt: 2 Leichtschlafphasen und 2 Tiefschlafphasen. Diese Phasen lösen einander mit dem REM-Schlaf mehrmals in der Nacht ab, gegen Morgen überwiegen REM-Schlaf und Leichtschlafphasen.[1]

Wer demnach nachts gar nicht zur Ruhe kommt, ist unser Gehirn. Es lenkt allerdings seine Aktivitäten um und nützt die Schlafenszeit für wichtige Aufräum- und Reparaturarbeiten. Wissenschaftler sind den genaueren Abläufen noch weiter auf der Spur. Nervenzellen, die am Tag stark beansprucht wurden und vielen Einflüssen unterliegen, können sich nach Ansicht von Experten im Schlaf herunterfahren und regenerieren.

Jede Phase ist wichtig für die Erholungsfunktion des Schlafs. Wesentliche Körpervorgänge, wie etwa der Blutdruck, die Verdauungstätigkeit oder die Muskelspannung, verändern sich nachts ebenfalls, je nachdem in welchem Stadium sich der Schläfer befindet. Der Blutdruck etwa sinkt im Tiefschlaf. Wird der Schlaf nun mehrfach unterbrochen, muss der Nichtschläfer sogar aufstehen, steigt z. B. auch der Blutdruck wieder an. So können länger anhaltende Schlafprobleme unter anderem Bluthochdruck begünstigen.

Die verschiedenen Schlafstadien werden über fein abgestimmte Nervensignale im Gehirn gesteuert. Alles, was dieses Zusammenspiel beeinträchtigt bzw. verändert, stört auch den natürlichen Schlafrhythmus.

So können z. B. Genussmittel, wie Kaffee, Nikotin oder Alkohol, sowie bestimmte Medikamente den REM-Schlaf und auch den Tiefschlaf beeinflussen. Das gilt ebenso für Krankheiten, die Herz- und Atemtätigkeit, Nerven, Muskeln oder Stoffwechsel in Mitleidenschaft ziehen.[2]

[1] Pohl (2015): Karrierefaktor guter Schlaf. Wie Sie sich zu Höchstleistungen schlummern, Springer Fachmedien Wiesbaden, https://doi.org/10.1007/978-3-658-08440-0, S. 3.
[2] Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (2009): S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen. Kurzfassung, Berlin, S. 11–15.

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