Ein weiteres Instrument mit guter Möglichkeit der Grenzwertbestimmung ist der Fragebogen zum Erleben von Intensität und Tätigkeitsspielraum in der Arbeit[1], kurz FIT genannt. Dieser liegt aktuell in der Version 2.0 vor. Er basiert auf einem Modell, welches die Zusammenhänge zwischen Arbeitsanforderungen, Ressourcen und Stressfolgen veranschaulicht (s. Abb. 3). Hierbei ist die Kombination von Arbeitsanforderungen (Job Demands) und Handlungsspielräumen (Job Decision Latitude) entscheidend. Die Kombination aus hoher Anforderung und geringem Handlungsspielraum wird als besonders belastend empfunden und im Modell als Unresolved Strain bezeichnet. Je ausgeprägter diese Konstellation ist, desto mehr ist von einem Gesundheitsrisiko auszugehen.[2]

Abb. 3: Job-Demand-Control-Modell modifiziert nach Karasek[3]

Der FIT 2.0-Fragebogen bietet eine Möglichkeit zur Zuordnung der Befragungsteilnehmer in einen der 4 Quadranten, wobei diese nochmals untergliedert werden können. Die Bereiche zur Mitte werden als Mixed bezeichnet, die besondere Ausprägung des High Strain Job ergibt sich in Richtung des Unresolved Strain (s. Abb. 4). Die Herausgeber des FIT 2.0 bieten auch entsprechende Vergleichswerte nach Berufsgruppen sowie Grenzwerte zur Zuordnung der Risikobereiche. Demnach wird auch eine Ampelbewertung zumindest für den roten Bereich möglich.

Abb. 4: Job-Demand-Control-Modell mit Risikobewertung bei Anwendung des FIT-2.0-Fragebogens auf Basis einer Bewertungsmatrix des Prieler Tometich Verlags[4]

 
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[1] Richter et al.: Das Erleben von Arbeitsintensität und Tätigkeitsspielraum – Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zur orientierenden Analyse (FIT). Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, Juli 2000 Vol. 44, No. 3, S. 129–139.
[2] Richter: Diagnostik von Burnout und auslösende Faktoren in der betrieblichen Praxis. Workshop Nr. 17. Nationale Tagung für betriebliche Gesundheitsförderung 2006, Fribourg, 9.3.2006.
[3] Karasek: Job demands, job decision latitude and mental strain: implications for job redesign. Administrative Science Quarterly, 1979, S. 285–308.
[4] P & T Prieler Tometich Verlag: Muster Ergebnisbericht FIT 2.0, 2017.

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