Mitarbeiterbefragungen ergeben branchen- und hierarchiestufenübergreifend, dass Beschäftigte ein Anerkennungsdefizit erleben. Führungskräfte scheinen mit anerkennenden Worten zu geizen. Das sorgt v. a. bei den Mitarbeitern für Frustration, die ihre Arbeitsinhalte als wenig motivierend erleben oder in ihrem Selbstwertgefühl stark von den Äußerungen anderer abhängig sind.

Lob durch die Führungskraft ist eine Form von Gratifikation – neben Sozialprestige, Aufstiegschancen, Qualifizierung, Verantwortung und Gehalt. Bleibt die erwartete Gratifikation aus, obwohl Menschen das Gefühl haben, sich bei der Arbeit zu verausgaben, erhöht dies u. a. ihr Risiko für die Entstehung von Herzkreislauf-Erkrankungen. Anerkennung ist folglich ein Gesundheitsfaktor.

Positives Feedback gibt Bestätigung und damit Sicherheit. Es ist also auch im Interesse der Führungskraft, dass Mitarbeiter ihre Leistung gewürdigt sehen. Neben der Anerkennung für die Leistung wollen Menschen sich aber auch als Person gesehen fühlen. Die Wertschätzung des Menschen im Mitarbeiter zeigt sich auch im Interesse, das die Führungskraft ihm entgegenbringt.

 
Praxis-Tipp

Wie man Anerkennung äußert, ohne sich anzubiedern

Führungskräfte wollen sich – genau wie Arbeitsschützer – nicht dem Verdacht aussetzen, dass sie sich beim Gegenüber einschleimen wollten. Falls das auch für Sie gilt, sollten Sie die folgenden Punkte beachten:

  • Bedanken Sie sich beim Einzelnen für seinen Einsatz! Danken ist leichter als loben.
  • Bedanken Sie sich beim gesamten Team (falls wirklich alle ihren Teil beigetragen haben).
  • Erinnern Sie den Einzelnen an Erfolge in der Vergangenheit.
  • Begründen Sie Ihre anerkennenden Worte: Warum hat die Leistung Sie beeindruckt?
  • Finden Sie positive Worte für die Leistung statt für den, der sie erbracht hat.
  • Finden Sie andere Ausdrücke als das fade "Haben Sie gut gemacht".

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