Egal wo man neu anfängt, alles ist erstmal fremd. Bei einem Arbeitsplatzwechsel ist das nicht anders. Versetzen Sie sich in Ihren Mitarbeiter: Für ihn beginnt ein neuer Lebensabschnitt mit neuen Aufgaben, Kollegen, Vorgesetzten und Regeln. Zudem muss er seine Fähigkeiten erst noch beweisen und steht daher am ersten Tag regelrecht unter Druck. Gerade die Anfangszeit in einem Unternehmen ist eine kritische Phase für jeden Neuzugang. Unternehmen sind gut beraten, wenn Vorgesetzte und Kollegen den Start eines neuen Mitarbeiters aktiv unterstützen.

Ersten Arbeitstag positiv gestalten

Das Ziel eines gelungenen ersten Arbeitstages ist es, dass sich der neue Mitarbeiter mit einem netten Empfang willkommen fühlt und einen positiven ersten Eindruck vom Unternehmen, den Vorgesetzten und seinen neuen Kollegen bekommt.

 
Hinweis

Nichts ist schlimmer, als wenn die Teamkollegen zum Jobstart keine Zeit für "den Neuen" haben und er sich überflüssig vorkommt. Der erste Arbeitstag des neuen Kollegen muss deshalb gut vorbereitet werden.

So kann dies gelingen:

  • Ein herzliches Willkommen: Besondere Wertschätzung drückt der Vorgesetzte aus, wenn er den neuen Mitarbeiter an seinem ersten Arbeitstag persönlich am Empfang abholt. Lässt das seine Zeit nicht zu, sollte der Pate den Neuen pünktlich zur verabredeten Zeit begrüßen.
  • Einführung ist Chefsache: Die erste Orientierung für die kommende Woche gibt der Chef in einem Einführungsgespräch.

    Orientierung für den Onboardee

    Danach stellt er dem neuen Kollegen den Einarbeitungsplan, seinen Paten und natürlich die Teamkollegen vor. Auch den ersten Firmenrundgang übernimmt üblicherweise der Chef und stellt den neuen Mitarbeiter auch dem erweiterten Kollegenkreis vor. Dies sollte möglichst dosiert stattfinden, damit der Neue die Chance hat, sich auch die Personen zu merken! Ein solches Vorgehen gibt ihm eine erste Orientierung bezüglich der neuen Firma und seinen kommenden Aufgaben und er lernt gleich die Menschen kennen, mit denen er künftig zusammenarbeiten wird.

  • Die erste Einweisung am neuen Arbeitsplatz: Dies übernimmt meist der Pate, der in der nächsten Zeit den neuen Mitarbeiter betreut und als Ansprechpartner dient.
  • Die Mittagspause: Nach diesen vielen neuen Eindrücken ist es Zeit für eine Pause: Der Pate und/oder das Team nimmt den neuen Mitarbeiter in der ersten Zeit zum Mittagessen mit. Falls es feste Zeiten für die Kaffeepausen gibt, wird er auch hier gleich von Anfang an integriert.
  • Der erste produktive Arbeitsauftrag: Idealerweise beginnt der Onboardee am Nachmittag mit seinem ersten Arbeitsauftrag. Vorgesetzter und Team müssen dazu schon im Vorfeld überlegen, welche Aufgabe dem Können des Neuen entspricht und welche er ohne große Einarbeitung auch schon am ersten Arbeitstag abschließen kann. Gerade am Anfang ist es wichtig, dass er sich produktiv einbringen kann, um schon von Anfang an das Gefühl zu haben "gebraucht" zu werden.
  • Gibt es am ersten Tag noch kein "Kleinprojekt", könnte der neue Kollege bei seinem "Paten" mitlaufen und diesen bei dessen Arbeit unterstützen.
  • Abschlussgespräch: Es ist ratsam, dass der Vorgesetzte am Ende des ersten Arbeitstages auf jeden Fall Zeit für ein kurzes Feedback-Gespräch einplant. Welche Fragen sind bei dem neuen Teammitglied offengeblieben? Wie waren seine Eindrücke des ersten Tages? Haben sich seine Erwartungen erfüllt? Der Vorgesetzte gibt einen Ausblick, wie die konkrete Einarbeitungsphase in den nächsten Tagen ablaufen wird und bespricht die Termine der nächsten Tage. Der Neueinsteiger erhält damit eine wichtige Orientierung für die nächste Zeit. Im Abschlussgespräch des ersten Arbeitstages können zudem in aller Ruhe auch die Ergebnisse des ersten kleinen Arbeitsauftrags besprochen werden.

Welcome Day

In größeren Unternehmen finden üblicherweise in den ersten Wochen Begrüßungsveranstaltungen für alle Mitarbeiter statt, die ungefähr zeitgleich neu anfangen. Bei diesen Onboarding-Events lernen die neuen Mitarbeiter das Unternehmen, einzelne Standorte und andere neue Kollegen kennen.

Vorrangig geht es darum, Kontakte zu knüpfen, aber auch, sich mit Prozessen, Nachbarabteilungen, der Unternehmenskultur und mit den Arbeitsweisen des Unternehmens vertraut zu machen. Vertreter aus den einzelnen Bereichen stellen ihre jeweiligen Abteilungen mit den wichtigsten Aufgaben vor.

Dazu eignen sich neben den klassischen Präsentationen auch Marktplatzstände oder kleinere Kurz-Workshops, damit sich die Neulinge ganz ungezwungen einen Überblick über die verschiedenen Tätigkeitsfelder, Bereiche oder Standorte verschaffen und miteinander ins Gespräch kommen können.

Der große Vorteil dieser Events ist, dass neue Mitarbeiter die wichtigsten Ansprechpartner anderer Units kennenlernen und auch schon erste Kontakte mit ebenfalls neuen Kollegen knüpfen.

 
Hinweis

So manche Kontakte für spätere abteilungsübergreifende Projektarbeiten werden bei diesen Onboarding-Events geschlossen. So fördert die Firma schon zu Beginn das Networking über Abteilungsgrenzen hinaus.

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