Die erste Stufe bilden sog. Grob-Screening-Verfahren, mit deren Hilfe eine orientierende Erfassung und Bewertung körperlicher Belastungsfaktoren möglich ist. Das in Deutschland am häufigsten verwendete Verfahren der ersten Ebene ist die im Zusammenhang mit der arbeitsmedizinischen Vorsorge nach dem Berufsgenossenschaftlichen Grundsatz G 46 empfohlene Checkliste DGUV-I 250-453.[1]

Die Checkliste bietet folgende Vorteile:

  • Sie ist zur Anwendung durch betriebliche Praktiker geeignet.
  • Sie ist übersichtlich aufgebaut und kann schnell und einfach ausgefüllt werden.
  • Das Ergebnis gibt dem Betrieb einen ersten Überblick über mögliche Gefährdungen.

Mithilfe von Orientierungsfragen können die Tätigkeiten typischer Arbeitsschichten im Hinblick auf erhöhte Belastungen und Beschwerden überprüft werden. Wird dabei eine Orientierungsfrage zu mindestens einer Belastungsart mit "Ja" beantwortet, so ist

  1. den Beschäftigten eine arbeitsmedizinische Vorsorge nach G 46 (kollektive und individuelle Beratung, ggf. ärztliche Untersuchung) anzubieten und in Zweifelsfällen
  2. die anerkannte Gefährdung durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren und in Zweifelsfällen
  3. eine vertiefende Gefährdungsbeurteilung durchzuführen.

Können mithilfe der Checkliste Belastungen nicht eindeutig erkannt bzw. mit den ergriffenen Maßnahmen nicht wirksam gemindert werden, so ist eine vertiefende Gefährdungsbeurteilung nach Stufe 2 erforderlich.

[1] DGUV-I 250-453: Handlungsanleitung für die arbeitsmedizinische Vorsorge nach dem Berufsgenossenschaftlichen Grundsatz G 46 "Belastungen des Muskel- und Skelettsystems einschließlich Vibrationen".

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