Durch eine erneute Messung können einerseits Effekte (vorher/nachher), gleichzeitig aber auch das bisherige Modell (Zusammenhänge bzw. Ursache-Wirkung) erneut geprüft werden. Hierbei sollten Sie stets den Aufwand für die Erhebung der Kennzahlen berücksichtigen. Ziel muss es demnach sein, einige wenige Kennzahlen in regelmäßigen Abständen zu erheben, die als Indikatoren für die Zielparameter gelten. So könnte ein erstes einfaches Kennzahlensystem die regelmäßige Erhebung der routinemäßigen Daten wie Krankenstand und Unfälle beinhalten. Darüber hinaus könnte als Indikator für andere wichtige Faktoren wie Produktivität z. B. die Fehlerquote mit herangezogen werden, für die weichen Faktoren die Zufriedenheit. Letzteres lässt sich nur in Form eines Stimmungsbarometers mittels einer anonymen Befragung in gewissen Abständen erheben.

Der Versuch, Kennzahlen des BGM und des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in eine Balanced Scorecard (BSC), ein strategisches Führungsinstrument zur Erfassung und Steuerung der Aktivitäten des Unternehmens, zu integrieren oder sogar eine eigene BSC für diesen Bereich zu erstellen, wird immer wieder an die gleichen Grenzen stoßen:

  • Aufwand zur Erhebung der notwenigen Daten,
  • große Zeitabstände der Erhebungen, da nicht alle Kennzahlen monatlich erhoben werden können,
  • Unsicherheit, ob man mittels dieser Kennzahlen wirklich die Gesundheit der Beschäftigen greifen und auch steuern kann.
 
Wichtig

Möglichst geringe Komplexität

Folglich sollte ein Kennzahlensystem nicht allzu komplex sein, da es immer auch praxistauglich sein muss, um von den Verantwortlichen im Unternehmen akzeptiert zu werden. Letztlich lässt sich immer wieder feststellen, dass die Fortführung der Aktivitäten im BGM auch aus dem Bauch heraus beschlossen wird, da nicht alles beweisbar ist, man sich aber trotzdem der Bedeutung dieses Themas bewusst ist.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Personal Office Platin. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge