Vollständig neu im DIN EN ISO 9001:2015 System ist die Forderung, ein Risikomanagement im Betrieb zu installieren. Die Norm fordert ausdrücklich, Wissen künftig systematisch und strukturiert aufzubereiten. Dazu gehört beispielsweise, dass das Wissen, das zur Durchführung von Prozessen und Arbeiten erforderlich ist, festgehalten und für alle Mitarbeiter verfügbar gemacht wird. Weder zum Risiko- noch zum Wissensmanagement macht die neue ISO-Norm allerdings konkrete Vorgaben, wie die Themen umgesetzt werden sollen.

Unternehmen, die die ISO-Norm 9001:2015 nutzen bzw. sie künftig nutzen wollen, müssen daher Risiko- und Wissensmanagement in ihre Strukturen einbauen, wobei im weiteren Verlauf nur auf das Thema Wissensmanagement eingegangen wird.

 

Relevanz überprüfen

Wissensmanagement wird mit der Umsetzung der neuen Norm auf mittlere Sicht einen erheblich höheren Stellenwert in der Wirtschaft erlangen als bisher. Auch in kleinen und mittelständischen Firmen nimmt der Druck zu, sich mit dem Thema zu befassen. Spätestens, wenn die Zusammenarbeit mit größeren Betrieben ansteht und man deren Forderungen in Sachen ISO-Norm erfüllen muss. Daher sollten sich auch Geschäftsführer kleinerer Unternehmen frühzeitig mit dem Thema befassen und prüfen, ob es für das eigene Unternehmen in den kommenden Monaten und Jahren relevant sein wird.

Positiv und gleichzeitig problematisch für Unternehmen ist, dass die neue Norm keine Vorschriften zum Umgang mit dem Thema Wissensmanagement macht und viel Handlungsspielraum besteht. Jeder Betrieb kann die Variante des Wissensmanagement entwickeln, die zu ihm passt. Das kann vor allem in kleineren Betrieben auf Grund meist fehlenden Expertenwissens u. U. zu Unsicherheiten und Irritationen führen, wenn nicht klar formuliert ist, an welcher Vorgehensweise man sich orientieren kann und welche Methoden und Werkzeuge genutzt werden können. Und es kann vorkommen, dass Geschäftspartner unterschiedliche Vorstellungen von der Umsetzung des Wissensmanagements haben und selbst (mehrfach) nachbessern und ergänzen müssen, was den Aufwand erhöht und die Transparenz erschwert. Hier sollte überlegt werden, ob man es insgesamt nicht günstiger ist, für die Umsetzung einen Dritten einzubinden.

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