Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) beinhaltet die "… systematische sowie nachhaltige Schaffung und Gestaltung von gesundheitsförderlichen Strukturen und Prozessen einschließlich der Befähigung der Organisationsmitglieder zu einem eigenverantwortlichen, gesundheitsbewussten Verhalten".[1] BGM ist damit die bewusste Steuerung und Integration aller betrieblichen Prozesse mit dem Ziel der Erhaltung und Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten. Laut Wienemann[2] handelt es sich also um eine Managementaufgabe, bei der es gilt, die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als strategischen Faktor in das Leitbild und in die Kultur sowie in die Strukturen und Prozesse der Organisation einzubeziehen. Konkrete Maßnahmen auf der Verhaltens- und Verhältnisebene zur Förderung der Mitarbeitergesundheit werden dagegen als Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) bezeichnet. Beide, sowohl das BGM als auch die BGF, sind freiwillige Leistungen des Unternehmens. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) basieren auf gesetzlichen Vorgaben. Für die sinnvolle Organisation aller 4 Systeme (BGM-BGF-Arbeitsschutz und BEM) wird oftmals BGM als übergeordnetes System verstanden, welches sämtliche Prozesse, die die Mitarbeitergesundheit betreffen, abdeckt.

 
Wichtig

DIN SPEC 91020 zurückgezogen

Die DIN SPEC 91020 "Betriebliches Gesundheitsmanagement" ist zum 1.10.2020 zurückgezogen worden, da nun laut dem DIN-Normenausschuss Organisationsprozesse (NAOrg) alle wesentlichen Aspekte des BGM von der seit 2018 vorhandenen DIN ISO 45001 "Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit" abgedeckt werden. Jedoch sind viele Formulierungen in der DIN SPEC 91020 für das Verständnis von BGM besser geeignet, weshalb diese als Leitfaden nach wie vor herangezogen und daraus auch zitiert wird.

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