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Das Raumkonzept legt die Zuordnung von Funktionsbereichen zu Räumen beziehungsweise Raumflächen im Büro fest. Es sollte den Bedürfnissen der Beschäftigten nach Störungsfreiheit, Bewegungsfreiheit sowie Kommunikations- und Konzentrationserfordernissen gerecht werden. Durch eine übersichtliche/strukturierte Gestaltung der Büros können sich die Beschäftigten im Raum und nach außen besser orientieren. Im Raumkonzept wird außerdem die Aufstellung der Arbeitsplätze zueinander und im Raum festgelegt. Zum Raumkonzept gehören:
- Zuordnung von Funktionsbereichen
- Aufstellung der Arbeitsplätze im Raum
- Gestaltung der Arbeitsumgebung
3.1 Zuordnung von Funktionsbereichen
Folgende Funktionsbereiche können für eine gut funktionierende Büroarbeit notwendig sein und müssen dann im Bürogebäude angeordnet werden:
- Bereiche für die Büroarbeit
- Kommunikationsbereiche – zum Beispiel für Konferenzen, Meetings, Workshops, Meeting-Points, Pausen, Empfang
- Technik-, Lagerbereiche – zum Beispiel Archiv, Registratur, EDV
- Sozialräume – zum Beispiel Sanitärräume, Ruheräume, Erste-Hilfe-Räume, Pausenräume
Allgemeine Hinweise
- Ausreichend breite Verkehrswege einplanen, die die Bereiche untereinander verbinden
- Nichtraucherschutz bei der Planung berücksichtigen
- Funktionsbereiche so anordnen, dass die Zusammenarbeit und die Kommunikation der Beschäftigten einwandfrei funktioniert und Störungen vermieden werden
- Ergonomisch vorteilhaft sind Wege, die das Sitzen der Beschäftigten am Arbeitstisch unterbrechen
Barrierefreiheit berücksichtigen - zum Beispiel
- Verkehrswege, stufen- und schwellenfreie Eingangsbereiche
- geeignete Aufzugsanlagen oder Rampen als Alternative von Treppen
- Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von Büro-, Pausen- und Sanitärräumen
- ausreichend bemessene Bewegungsflächen
- visuell kontrastreiche Gestaltung
- begrenzter Kraftaufwand zum Beispiel zum Öffnen von Türen
Hinweise zu Bereichen für die Büroarbeit
- Bereiche für die Büroarbeit so im Gebäude vorsehen, dass ein ausreichender Tageslichteinfall und die Sichtverbindung nach außen gewährleistet sind
- Akustisch und lichttechnisch bedarfsgerechte Bedingungen schaffen
- Gegebenenfalls raumlufttechnische Anlagen vorsehen
- Organisatorische Einheiten auch räumlich einander zuordnen
- Wechselseitige Störungen durch unterschiedliche Arbeitsweisen/Arbeitsmittel vermeiden
- Gemeinsame Nutzung von Geräten – zum Beispiel Drucker, Plotter, Kopierer – berücksichtigen
- Datenschutz berücksichtigen (zum Beispiel abschließbare Räume, Sichtschutz)
Hinweise zu Kommunikationsbereichen
Für Konferenz- und Besprechungsräume:
- Technische Voraussetzungen für Präsentations- und Kommunikationstechnik wie Videokonferenz, Beamer, Großbildschirm, Anschlüsse für Notebooks, Tablets, Smartphones berücksichtigen
- Akustisch und lichttechnisch bedarfsgerechte Bedingungen schaffen
- Gegebenenfalls raumlufttechnische Anlagen vorsehen
- Für Kundenbesprechungen räumliche Nähe zum Empfang vorsehen
- Räumliche Nähe zu Sanitär- und Pausenbereichen vorsehen
- Für interne Besprechungen in den Arbeitsräumen sollten Besprechungsbereiche mit Besucherstühlen direkt am Arbeitstisch oder an anderer Stelle im Raum vorgesehen werden
Für die informelle Kommunikation sind im Raumkonzept Möglichkeiten einzuplanen, wie zum Beispiel
- Meeting-Points
- spezielle Kommunikationszonen (Sitzecken)
- Teeküchen, Café-Theken
Hinweise zu Technik- und Lagerbereichen
- Ungehinderte Erreichbarkeit mit Transportmitteln berücksichtigen – zum Beispiel Postwagen, Aktenwagen
- Angemessene statische Belastbarkeit sicherstellen
- Gegebenenfalls raumlufttechnische Anlagen vorsehen
- Lichttechnisch bedarfsgerechte Bedingungen schaffen
- Ausreichend dimensionierte elektrische Installation berücksichtigen
- Spezielle brandschutztechnische Anforderungen beachten
Hinweise zu Sozialräumen
- Installationstechnische Vorrausetzungen beachten
- Intimsphäre sicherstellen – zum Beispiel Sanitärräume und Ruheräume
- Störungsfreiheit gewährleisten
- Besondere Ausstattung berücksichtigen
Hinweise zur Raumbelegung
- Bei der Raumbelegung Arbeitsfunktionen und erforderliche Kommunikationswege berücksichtigen – zum Beispiel Beschäftigte und Teams räumlich zusammen platzieren, wenn sie viele Informationen persönlich austauschen müssen
- Für die Arbeitsmittel die erforderlichen Voraussetzungen des Raums mit berücksichtigen. Überprüfen, ob bestimmte Arbeitsmittel wie Drucker, Kopierer, Faxgeräte gemeinsam genutzt werden können
- Überprüfen, welche Störungen von den einzelnen Arbeitsplätzen auf andere ausgehen können – zum Beispiel häufige Besprechungen, Kundenkontakte, Telefongespräche, Wechsel der Arbeitspositionen, Arbeitsplatzwechsel, Unterbrechungen, gegenseitige Störungen bei der Raumaufteilung möglichst minimieren
- Räume so belegen, dass die spezifischen Arbeitsweisen der einzelnen Beschäftigten und Teams berücksichtigt werden – zum Beispiel Anforderungen an konzentriertes Arbeiten, an kreatives Entwickeln, an Telefonate und Besprechungen, Nutzung von Arbeitsplätzen durch verschiedene Personen (z. B. Desk Sharing)
- Die individuellen Bedürfnisse, die Vorstellungen und auch die sozialen ...
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