Regelmäßige Weiterbildungen und der Erwerb von neuen Qualifikationen geben älteren Beschäftigten die Sicherheit, mit den Entwicklungen Schritt halten und den Wandel bewältigen zu können. Das dabei gewonnene Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Bewältigung der sich ständig wandelnden beruflichen Herausforderungen ist eine wichtige Grundlage für die Gesundheit der Erwerbstätigen.

Die Teilnahme an betrieblicher Weiterbildung nach Altersgruppen im Jahr 2020 zeigt, dass die Personalverantwortlichen in den Unternehmen die oben genannten Erkenntnisse gerade für Beschäftigte ab 55 Jahren nicht ausreichend umsetzen (Tab. 4).

 
Altersgruppe Teilnahme an betrieblicher Weiterbildung [%]
18–24 69
25–34 57
35–44 56
45–54 64
55–64 54

Tab. 4: Teilnahme erwerbstätiger Männer an betrieblicher Weiterbildung nach Altersgruppen im Jahr 2020[1]

Die speziellen betrieblichen Voraussetzungen, wie fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten durch Festhalten am Defizitmodell, anforderungsarme Tätigkeiten durch Schonarbeitsplätze und Festhalten an Spezialwissen, lassen die älteren Beschäftigten selbst glauben, dass sie es nicht mehr schaffen.

In der Sensibilisierungsphase (vgl. Abschn. 4) muss Beteiligten (Geschäftsführung, Personalverantwortlichen und Abteilungsleitern) u. a. bewusst gemacht werden, dass die geistige Leistungsfähigkeit im Gegensatz zur körperlichen keinem Alterungsprozess unterliegt.

 
Wichtig

Altersgerechte Weiterbildung ist sinnvoll

Damit bleibt altersgerechte Weiterbildung möglich und sollte zur Steigerung des Know-how und zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit älterer Arbeitskräfte eingesetzt werden. Diese Erkenntnis muss auch den Beschäftigten selbst anspornen.

Die geringere Lernmotivation von älteren Erwerbstätigen resultiert u. a. aus einer jahrelangen Lernentwöhnung, weil die Lernanreize in Tätigkeiten mit hohem Wiederholungsanteil fehlten. Dem Verlernen des Lernens kann mithilfe einer modernen generationsübergreifenden Personalentwicklung und dem Konzept des lebenslangen Lernens begegnet werden.

[1] Quelle: Weiterbildung, Statistisches Bundesamt (Destatis), 2022.

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