Verantwortung ist nicht gleich Verantwortung. Das 4-Stufen-Modell von Carroll beschreibt eine Hierarchie unternehmerischer Verantwortlichkeiten. Als notwendig wird dabei die Verantwortung zur Unternehmenssicherung, also das Erzielen von Gewinnen, angesehen. Notwendig im Sinne einer unbedingten Verpflichtung ist darüber hinaus die Verantwortung von Unternehmen, sich bei den geschäftlichen Aktivitäten an die gültige Gesetzgebung zu halten. Eine von der Gesellschaft erwartete bzw. ihr geschuldete Verantwortung von Unternehmen wiederum besteht darin, sich an ethischen Prinzipien und Werten zu orientieren. Darunter fallen beispielsweise auch die Einhaltung internationaler Verhaltensstandards und Normen. Die Spitze der Verantwortungspyramide bildet schließlich die sogenannte Philanthropie, also das freiwillige Eintreten für den guten Zweck, durch das sich ein Unternehmen als "Good Corporate Citizen" erweist. Lediglich bei dieser vierten Ebene der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen handelt es sich um eine rein freiwillige Selbstverpflichtung, die legitimerweise weder von der Gesellschaft noch von anderen Stakeholdern des Unternehmens eingefordert werden kann. Bei den ersten 3 Ebenen hingegen geht es um ökonomisch, gesetzlich oder ethisch gebotene Verantwortlichkeiten mit einem auch objektiven Verpflichtungscharakter.

Die Pyramide zeigt auf, dass ein ganzheitliches CSR-Management auch dabei hilft, die unternehmenseigenen Pflichten und legitimen gesellschaftlichen Erwartungen systematisch zu betrachten und das eigene Compliance-Verständnis bzw. Risikomanagement entsprechend zu gestalten. Jede Form von CSR-Engagement, das darüber hinausgeht, bietet zusätzliche Chancen und wertvolle Differenzierungspotenziale auf den verschiedenen Märkten, auf denen Unternehmen aktiv sind.

CSR 4-Stufen Modell (Carroll)[1]

[1] Quelle: nach Carroll, Archie B., Buchholtz, Ann K.: Business & Society. Ethics and Stakeholder Management, Ohio 2003.

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