Mentale Veränderungsprozesse lassen sich nicht linear planen. Gerade weil Vieles noch nicht im Detail und zeitlich genau erfasst werden kann, ist es wichtig, eine Step-by-Step-Herangehensweise zu entwickeln, die in sich reversibel ist. Eine Road-Map beschreibt eher die Leitplanken, an denen sich der Weg orientieren sollte, lässt aber Abzweigungen zu, die den Prozessverlauf erleichtern und helfen, Hürden und Hindernisse zu überwinden. Gerade bei mentalen Umbrüchen kann das Betreten eines Umwegs zielführender sein als eine Hauruck-Methode von oben herab.

Wichtige Fragen sind deshalb:

  • An welchen Stellgrößen lässt sich am besten ansetzen? Wie können wir kurzfristig erste Erfolge erreichen?
  • Wie organisieren wir uns? Wo liegen die Verantwortlichkeiten?
  • Was probieren wir aus? Wie sammeln wir Erfahrungen und wenden sie an?
  • Wie kommunizieren wir – intern und nach außen?
  • Wie greifen die Veränderungen in bestehende Macht- und Einflussgefüge ein?
  • Welche Gegenkräfte werden losgetreten? Wie können wir denen begegnen?

Die Erarbeitung der Road-Map im Sinne eines Wegs zur Erreichung des Zielbilds ist entscheidend für die Entwicklung von Zuversicht in die Zielerreichung und für die Glaubwürdigkeit der Change-Verantwortlichen.

 
Praxis-Tipp

Erreichte Teilziele stärken das Vertrauen

Zunächst sollte das Zielbild in ambitionierte und zugleich erreichbare Teilziele heruntergebrochen werden. Das Zielbild ist quasi ein Versprechen an die Organisation. Durch die Erreichung von Teilzielen werden Aspekte des Versprechens eingelöst und das Vertrauen der Organisation in das Veränderungsvorhaben und in die Person des Change-Verantwortlichen schrittweise gestärkt. Anfangserfolge erzeugen Begeisterung zur Mitwirkung am Change-Vorhaben. Das zunehmende Vertrauen in das Funktionieren des gemeinsamen Plans steigert die Leidensfähigkeit in schwierigen Veränderungsphasen.

Damit sich das Vorgehen als gemeinschaftliche Bewegung manifestiert, sollte nicht nur das Zielbild, sondern auch die Road-Map partizipativ erarbeitet werden. Eine Grobplanung kann einzelnen Bereichen als Orientierungsrahmen bei der Entwicklung ihrer bereichsspezifischen Road-Map dienen. Indem Change-Verantwortliche den Organisationseinheiten Freiraum geben und Verantwortung zur Road-Map-Entwicklung übertragen, wird das Verantwortungsbewusstsein und Engagement der Einheiten zur aktiven Mitgestaltung der Zukunft gestärkt. Gleichzeitig werden bereichsindividuelle Kompetenzen genutzt und besondere Anforderungen der Einheiten besser berücksichtigt.

 
Hinweis

Passung von Change Prozess und Organisation

Veränderungsvorhaben finden nicht auf der grünen Wiese statt, sondern im Kontext eines bestehenden Organisationsgefüges. Diesen Umstand und die sich daraus ergebenden Konsequenzen bezüglich der Anschlussfähigkeit des Projekts muss man in den Veränderungsstrategien berücksichtigen.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Personal Office Platin. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge