Auch wenn es sich bei den hier dargestellten Beispielen teilweise um ältere Modellprojekte handelt, stellen diese repräsentative Beispiele für Best Practice dar: Das Unternehmen Fußboden Brandenburg ist ein Kleinunternehmen mit insgesamt 6 Mitarbeitern und Sitz in Gummersbach (Nordrhein-Westfalen). Der im Baugewerbe tätige Betrieb verlegt Bodenbeläge aller Art. Die Arbeit bringt eine hohe körperliche Belastung mit sich: Die Bodenlegerinnen und Bodenleger arbeiten oft in ungünstiger Körperhaltung und tragen schweres Material über die Baustelle. Der Handwerksbetrieb Fußboden Brandenburg bietet seinen Beschäftigten daher zur Gesundheitsvorsorge und -stärkung ein umfassendes Programm zur Rückengesundheit an.

 
Eckdaten Unternehmen

Branche: Baugewerbe

Unternehmensgröße: 6 Mitarbeiter

Standort: Gummersbach (NRW)
Bedarf/Problem

Hohe körperliche Belastung/Belastung der Gelenke und Wirbelsäule durch:

  • ständiges Knien beim Verlegen des Bodenbelags
  • häufiges Heben und Tragen von schwerem Material und Möbelstücken
Analysen
  • Besichtigung der Arbeitsplätze
  • Krafttestung der Bauch- und Rückenmuskulatur
  • abschließende Befragung
Maßnahmen

Trainingsprogramm zur Verringerung der Rückenschmerzen und zur Vorbeugung chronischer Beschwerden:

  • Einführungsphase
  • regelmäßiges Rückentraining (1 x pro Woche je 30 Minuten) mit Diplom-Sportlehrer
  • Erlernen von Kräftigungs- und Dehnungsübungen für den Arbeitsalltag und zu Hause
  • Erinnerungshilfen (z. B. Aufkleber auf Werkzeugkisten) für richtiges und rückenschonendes Heben und Tragen im Alltag
  • Anreiz durch Bonus-Malus-System (Möglichkeit der Freistellung für das Training, Ernennung "Last-Esel der Woche" für falsches Heben und Tragen)

Arbeitsgestaltung und Organisation:

  • Anschaffung Gabelstapler für den Transport schwerer Teppichrollen
  • Anschaffung Kurbelheber zum Anheben und Verrücken schwerer Möbel
  • konsequenter Einsatz von Hebehilfen
Externe Unterstützung
  • IKK Nordrhein: fachliche Einweisung und Begleitung des Trainingsprogramms, finanzieller Anreiz für Mitarbeiter (Erstattung eines Monatsbeitrags), jährliches Auffrischungstraining
  • Rehazentrum: Einführungsphase, Durchführung Krafttestung
Ergebnisse
  • deutliche Kräftigung Rumpfmuskulatur
  • Entlastung Wirbelsäule durch neue Arbeitsgestaltung
  • Bestätigung der Mitarbeiter bei abschließender Befragung, dass sie seltener und weniger Rückenschmerzen haben
  • Ergebnis im Abschlussbericht der IKK: in den beiden Jahren des Projektes gab es keinen Fall von Arbeitsunfähigkeit – also auch keine Ausfälle durch Muskel-Skelett-Erkrankungen
Erfolgsfaktoren
  • Geschäftsführung setzte sich selbst für die Gesundheit seiner Mitarbeiter ein
  • intakte Teamstruktur
  • kompetente Unterstützung durch IKK (fachliche Einweisung und Begleitung + ökonomischer Anreiz)
  • Möglichkeit der Freistellung für Trainingsprogramm

Tab. 1: Best-Practice – Programm zur Rückengesundheit bei Fußboden Brandenburg

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