Aufgrund der Komplexität der Strukturen in Konzernen einerseits und dem Umfang eines ganzheitlichen, in die Managementstruktur des Unternehmens integrierten Gesundheitsmanagements andererseits, ist es bei der Einführung oft einfacher und sinnvoller, diesen Prozess als Pilotprojekt zu gestalten. Per Definition ist ein Projekt ein einmaliger, zeitlich befristeter Prozess und endet mit der Ergebnisevaluation. Mit einem weiteren Schritt wird nach der Ergebnisevaluation die Projektmaßnahme angepasst und entsprechend der Zielsetzung auf weitere Unternehmensbereiche, weitere Standorte oder andere Themenfelder ausgeweitet. Nach Feststellung der allgemeinen Umsetzbarkeit können Programme dann auch an spezielle Voraussetzungen angepasst werden, z. B. den verschiedenen Schichtsystemen in Industriebetrieben.

Mit dieser Methode wird Schritt für Schritt ein konzernweites BGM in die bestehenden Strukturen von großen Unternehmen integriert. Dass diese Strategie zur Einführung eines kontinuierlichen Programms zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter auch in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann, demonstriert die Firma Pilkington mit ihrem Projekt "Ganzheitliche Lösungen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit". Die Firma wurde für das Projekt im Jahr 2010 mit dem Arbeitsschutzpreis der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) ausgezeichnet.[1] Das Pilkington-Projekt ist ein gutes Beispiel von Best-Practice im betrieblichen Gesundheitsmanagement und beinhaltet zahlreiche Ansätze, die eine Umsetzung von BGM in Konzernen erfolgreich machen. Das Projekt eignet sich gut, um daran die Besonderheiten für ein BGM in Konzernen aufzuzeigen. Daher werden im anschließenden Kapitel die Projektdetails dargestellt und mit den speziellen Erfolgsfaktoren verknüpft.

Abb. 1 veranschaulicht beispielhaft den Ablauf einer Intervention in ein bestehendes System der betrieblichen Gesundheit eines Konzerns und die mögliche Vorgehensweise für eine Erweiterung zum ganzheitlichen, konzernweiten BGM.

Abb. 1: Roadmap – BGM in Konzernen

[1] Verwaltungs- und Berufsgenossenschaft: VGB-Arbeitsschutzpreis 2010 – Eine Dokumentation von Beispielen guter Praxis, 2016, Zugriff am 28.3.2016, verfügbar unter www.inqa.de/SharedDocs/PDFs/DE/Gute-Praxis/VBG-Arbeitsschutzpreis-2010.pdf?__blob=publicationFile

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Personal Office Platin. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge