Eine allgemein anerkannte Definition des dem Englischen entstammenden Begriffs "Mobbing" existiert nicht. Wörtlich übersetzt bedeutet es "Anpöbeln". Umgangssprachlich bedeutet Mobbing, dass jemand – zumeist am Arbeitsplatz – fortgesetzt geärgert, schikaniert, in passiver Form als Kontaktverweigerung mehrheitlich gemieden oder in sonstiger Weise asozial behandelt und in seiner Würde verletzt wird. Die Handlungsweisen sind systematisch, was bedeutet, dass, sie sich ständig wiederholen.

Mobbingverhalten kann z. B. in Beschimpfungen, dem bewussten Vorenthalten von Informationen oder gar dem Verprügeln bestehen. Derartige Handlungen gelten üblicherweise als feindselig, aggressiv, destruktiv und unethisch. Mobbing kann auch bei ungleichen Machtverhältnissen bestehen, wobei kein Rangunterschied vonnöten ist. Es ist allein ausreichend, dass die Beteiligten unterschiedliche Einflussmöglichkeiten auf die jeweilige Situation haben. Eine Ungleichheit kann auch durch die bloße Anzahl bedingt sein (viele Personen gegen einen). Im Handlungsverlauf muss sich ein Opfer herausbilden, das infolge ungleicher Machtverhältnisse Schwierigkeiten hat, sich zu verteidigen.

2.6.1 Maßnahmen

Das Verhältnis zu Kollegen ist eine wertvolle Ressource, die sich jedoch in ihr Gegenteil verkehren kann, wenn Konflikte existieren oder Intrigen und Mobbing Einzelne ausgrenzen und krankmachen. Um Missverständnisse und evtl. entstehende Spannungen auszuräumen, sind daher z. B. Austauschrunden, regelmäßige Teamgespräche über die Arbeit, eigene Ziele und Werte wichtig. Für eine gute Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen empfiehlt es sich z. B., Gemeinschaftserlebnisse für alle Mitarbeiter und Gespräche untereinander zu ermöglichen.[1]

[1] von Krause: Stress und Mobbing a. D. Betriebliche Gesundheitsförderung an kommunalen Arbeitsplätzen, Broschüre des Bayer. GUVV und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Bayern, S. 19, https://www.kuvb.de/fileadmin/daten/dokumente/GBII/Stress_Mobing_www.pdf.

2.6.2 Mitbestimmung

Mobbing ist ein hochproblematischer Bereich, der wenig Raum für kollektive Maßnahmen bietet. Wichtig ist hier eine positive Unterstützung durch den Arbeitgeber und vor allem eine gute Sensibilisierung von Führungskräften, die es diesen ermöglicht, frühzeitig solche Prozesse zu erkennen und gegenzusteuern.

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