Leitsatz (amtlich)

1. Gibt der Arbeitgeber in einem Aushang bekannt, daß ein Arbeitnehmer wegen eines Diebstahls fristlos entlassen worden ist, so muß er den Vorwurf widerrufen und den Widerruf in gleicher Weise aushängen, wenn der Diebstahl nicht nachgewiesen werden kann.

2. Ein Anspruch auf Schmerzensgeld (BGB § 847 Abs 1 entsprechend) besteht nur dann, wenn es sich um einen schweren rechtswidrigen und schuldhaften Eingriff in das Persönlichkeitsrecht handelt.

3. Ein Anspruch des Arbeitnehmers auf Schmerzensgeld ist nicht schon deshalb ausgeschlossen, weil mit dem Anspruch aus BGB § 847, ein Anspruch aus Vertragspflichtverletzung konkurriert (Abweichung von BFH 1963-10-29 VI 290/62 U = AP Nr 3 zu § 847 BGB; BAG 1972-04-25 1 AZR 322/71 = BAGE 24, 247 (259) = AP Nr 9 zu § 611 BGB Öffentlicher Dienst (zu IIIb aa der Gründe); BAG 1972-10-31 1 AZR 11/72 = AP Nr 80 zu § 611 BGB Fürsorgepflicht (zu III 4 der Gründe)).

 

Verfahrensgang

LAG Baden-Württemberg (Entscheidung vom 26.11.1976; Aktenzeichen 10 Sa 62/75)

 

Fundstellen

Haufe-Index 60038

BB 1979, 1558 (LT1-3)

DB 1979, 1513-1514 (LT1-3)

NJW 1979, 2532 (LT1-3)

NJW 1980, 358

NJW 1980, 358-359 (LT1-3)

ARST 1979, 146 (LT1-2)

BlStSozArbR 1979, 339 (T1-3)

SAE 1981, 69-75 (LT1-3)

AP, Nr 13 zu

AR-Blattei, ES 620 Nr 6 (LT1-3)

AR-Blattei, Ehrenschutz im Arbeitsverhältnis Entsch 6 (LT1-3)

ArbuR 1980, 92-96 (LT1-3)

EzA, (LT1-3)

VersR 1979, 1019-1020 (LT1-3)

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