In der zweiten sog. Erarbeitungs- und Abstimmungsphase werden Ausbildungsordnungen für die Betriebe und Rahmenlehrpläne für die berufsbildenden Schulen erstellt und aufeinander abgestimmt.

Auf Bitten des BBiB benennen die jeweiligen Spitzenorganisationen der Sozialpartner Sachverständige, die dann als Vertreter der betrieblichen Praxis zusammen mit dem BBiB die Neuordnung des jeweiligen Ausbildungsberufs erarbeiten.

Gegenstand der Erarbeitung ist im Entwurfstadium zunächst der sog. Paragrafenteil. Ihm folgt als Anhang der Ausbildungsrahmenplan. Im Letztgenannten ist die sachliche und zeitliche Gliederung verankert, während sich im vorgeschalteten Paragrafenteil

  • die Ausbildungsberufsbezeichnung,
  • das Ausbildungsberufsbild sowie letztlich
  • die Prüfungsanforderungen

wieder finden.

Im nächsten Schritt entwickeln die Sachverständigen des BBiB mit denen der Länder einen Entwurf für einen Rahmenlehrplan der Berufsschulen. Den Abschluss dieses Prozesses bildet eine gemeinsame Sitzung der "Bund-Länder-Kommission", in der beide Entwürfe aufeinander abgestimmt werden.

Der so abgestimmte Entwurf der Ausbildungsordnung wird dann dem Hauptausschuss des BBiB zwecks Stellungnahme zugeleitet. Ein positives Votum des Hauptausschusses zu den vorgelegten Dokumenten stellt dann faktisch die Empfehlung des BBiB an die Bundesregierung dar, die betreffende Ausbildungsordnung in der präsentierten Form zu erlassen.

Eine weitere Besonderheit im laufenden Verfahren bilden die von den Sachverständigen zu erarbeitenden Europass-Zeugniserläuterungen zum jeweiligen Beruf. Zur Verbesserung und Erleichterung einer EU-weiten, grenzüberschreitenden Mobilität bei Bewerbungen und Jobsuche werden die Europass-Zeugniserläuterungen auch in Englisch und Französisch verfasst. Mit diesem Service soll es leichter sein, Qualifikationen, Fähigkeiten und Kompetenzen europaweit verständlich und nachvollziehbar darzustellen. Der Pass dient zudem zur Erfassung sämtlicher Qualifikationen, die im Laufe eines Berufsweges erworben wurden. Dabei stehen mehr die Lernergebnisse als die formalisierten Bildungswege und Lernzeiten im Vordergrund.

Im Gesamtüberblick stellt sich das vorstehend beschriebene Verfahren wie folgt dar:

 
Ausbildungsordnung KMK-Rahmenlehrplan Lehrpläne der Länder Betrieblicher Ausbildungsplan Stoffverteilungspläne der Berufsschulen
Abstimmung
Optimierung der dualen Berufsausbildung

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