Zu den fachlichen Kompetenzen gehören vorrangig Qualifikationen. Dies sind durch Zeugnisse, Zertifikate oder Teilnahmebescheinigungen verbriefte Kompetenzen, wie sie während der Schullaufbahn, in der Ausbildung und im Studium sowie durch Weiterbildung erlangt werden. Darüber hinaus gehören hierzu berufliche und ggf. auch darüber hinausgehende Erfahrungen, z. B. im Ehrenamt oder auch privat. Wenn möglich sollte eine Festlegung hier nicht zu eng erfolgen, da ähnliche fachliche Kompetenzen auf verschiedenen Wegen erworben werden können. Dies gilt insbesondere bei einem engen Arbeitsmarkt. Mit Blick auf Qualifikationen und Erfahrungen stehen bei gewissen Berufsgruppen entsprechende Vorgaben nicht zur Diskussion. So ist z. B. eine (sehr gute oder gute) Promotion für die Berufung an eine Hochschule im Professorenamt durch die Wissenschaftsministerien der Länder absolute Voraussetzung oder die ebenfalls länderspezifische Vorgabe von Betreuungsschlüsseln für Pflegefachkräfte in Pflegeheimen.

 
Praxis-Beispiel

Breite Festlegung der Qualifikationsanforderung (bei Fachkräftemangel)

Für eine vakante Position im Engineering soll ein ausgebildeter Maschinenbauingenieur mit Master und mindestens fünf Jahren Berufserfahrung eingestellt werden. Da der Arbeitsmarkt eng ist, ist es sinnvoll, bei der Festlegung der Qualifikationsstruktur flexibel zu sein, damit eine positive Resonanz auf die Stellenanzeige erzielt wird. Hier könnten also zumindest auch Bachelorabsolventen und ggf. auch Techniker mit Zusatzqualifikationen und entsprechenden einschlägigen Erfahrungen in Betracht gezogen werden.

Besser als den Fokus auf bestimmte Ausbildungen und Studiengänge zu legen, ist die Definition der Fähigkeiten, die benötigt werden. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der weiter wachsenden Anzahl an Studiengängen, die laut einer Studie der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) mittlerweile bei ca. 21.958 Studiengänge liegt.[1]

Die Zahl der laut dem Bundesinstitut für berufliche Bildung (BIBB) anerkannten oder als anerkannt geltenden dualen Ausbildungsgänge sowie schulischen Ausbildungsgänge scheint demgegenüber mit 1.749 duale geringer, jedoch im Vergleich zu Vorjahren auch beliebter zu werden.[2]

[1] HRK, Hrsg., Statista, Anzahl der Studiengänge in Deutschland nach Hochschulart vom Wintersemester 2012/2013 bis 2022/2023, Okt. 2023.
[2] BIBB, Hrsg., AusbildungPlus: Duales Studium in Zahlen – Trends und Analysen 2022.

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