Tab. 4 fasst Empfehlungen für die alter(n)sgerechte Gestaltung von Montagearbeit zusammen:

 
Empfehlungen zur Arbeitsbelastung Begründung
Keine lang andauernden Zwangs­haltungen Zwangshaltungen bedingen statischen Muskeleinsatz. Ältere können den Körper nicht so gut über lange Zeit in ungünstigen Haltungen stabilisieren.
Regelmäßiger Wechsel der Körperhaltungen anstreben (2 – 4 Haltungswechsel pro Stunde; nicht mehr als 20 Min. Steharbeit am Stück) Wechsel der Körperhaltungen führen zu Erholungseffekten in der gerade ­beanspruchten Muskulatur.
Schweres Heben und Tragen, Ziehen und Schieben vermeiden oder einschränken Wegen geringerer Muskelkräfte und ­Beschwerden in den Gelenken wird Lastenmanipulation weniger gut ertragen. Unfälle werden wahrscheinlicher.
Statische Haltearbeit vermindern Wegen geringerer Muskelkräfte und Beschwerden in den Gelenken wird statische Haltearbeit weniger gut ertragen.
Hohe Arbeitsenergieumsätze senken Die kardiovaskuläre Leistungsfähigkeit nimmt mit dem Alter ab.
Höheres Körpergewicht der älteren ­Mitarbeiter berücksichtigen Höheres Körpergewicht erhöht den Platzbedarf und senkt die Wendigkeit, v. a. in engen Arbeitsräumen.
Lärmbelastung vermindern Ältere Mitarbeiter leiden wegen möglicher Lärmschwerhörigkeit stärker unter Lärm.
Hitzebelastung vermindern Hitze und gleichzeitige körperliche Belastung können schlechter ertragen werden.
Beleuchtungsstärke erhöhen, Blend­gefahr verringern Durch nachlassende Sehschärfe benötigt der ältere Mitarbeiter für die Sehleistung bessere Sehbedingungen.
Wechselschicht (mit Nachtschicht) ­vermeiden

Schichtarbeit wirkt sich negativ auf fast alle Stoffwechselerkrankungen aus. Da ältere Mitarbeiter oft schon z. B. (wiederkehrende) Magen-Darm-Erkrankungen hatten oder unter Diabetes leiden, würden die Folgewirkungen der Schichtarbeit die gesundheitlichen Beschwerden noch verstärken.

Daneben akzeptiert der Organismus des Älteren schlechter die Unregelmäßig­keiten im Schlaf-Wach-Rhythmus, die Schichtarbeit mit sich bringt. Insbesondere wird der Schlaf Älterer durch ­Wechselschicht mit Nachtschicht stärker gestört.
Verminderung der Kraftaufbringung im Umgang mit Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstand Untersuchungen zeigen je nach Kraftrichtung eine Verminderung des Kraftvermögens bei Erwerbstätigen ab dem 45. Lebensjahr um bis zu 20 %.
"Durchschnittsperson" wird zunehmend bei der Anpassung der Körpergrößenbereiche nicht mehr optimal sein Aufgrund säkularer Akzeleration – mehr sehr große Junge – und Zunahme der älteren Erwerbstätigen – mehr (sehr) kleine Ältere ist Individualanpassung ­notwendig
Abverlangte Arbeitsgeschwindigkeit ­senken Die neuromuskuläre Koordination und die Umstellungsfähigkeit auf schnell wechselnde Arbeitsinhalte sind schlechter.

Tab. 4: Empfehlungen für die alter(n)sgerechte Gestaltung von Montagearbeit

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