Zusammenfassung

 
Überblick

Mit der Entwicklung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien findet eine zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt statt.[1] Nutzen findet diese u. a. in der Beschleunigung von Prozessen, der Vermeidung von Fehlerquellen im Unternehmen und in der Professionalisierung von Tätigkeiten durch den Einsatz funktionsspezifischer Software.[2]

Somit führt die digitale Transformation zu tiefgreifenden Veränderungen von Geschäftsmodellen, Organisationen und der Arbeitsgestaltung.[3] Dementsprechend werden auch veränderte Anforderungen an Führungskräfte gestellt. Um die Arbeitsfähigkeit vor dem Hintergrund eines demografischen und technologischen Strukturwandels zu erhalten, werden darüber hinaus innovative Ansätze und geeignete Maßnahmen für verschiedene Belegschaftsgruppen und Generationen im betrieblichen Gesundheits- und Generationenmanagement gesucht.[4]

Die Corona-Pandemie hat nicht nur die digitale Transformation beschleunigt, sondern v. a. auch zu veränderten Arbeitsformen geführt. Das hybride Arbeiten ist inzwischen weit verbreitet: es ist gekennzeichnet durch einen Wechsel zwischen Präsenztagen im Unternehmen und Homeoffice.[5]

Im weiteren Verlauf des Artikels wird häufig der Ausdruck "Digital Leader" verwendet. Damit einhergehend wird zunächst der Begriff "Digital Leadership" erläutert.

[1] Robelski/Harth/Mache (2018): Anforderungen an Führung im Kontext flexibler Arbeitswelten, Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie, 68 (2), S. 118–124, https://doi.org/10.1007/s40664-017-0226-9.
[2] Schawel/Billing (Hrsg.): Top 100 Management Tools. Das wichtigste Buch eines Managers Von ABC-Analyse bis Zielvereinbarung, 6. Aufl. 2018, Wiesbaden: Springer Fachmedien, https://doi.org/10.1007/978-3-658-18917-4.
[3] Schwarzmüller/Brosi/Welpe: Digital Work Design – Wie die Digitalisierung Geschäftsmodelle, Arbeit und Führung verändert, München 2016, Technische Universität München.
[4] Stecker/Zierler (2018): Erhalt der Arbeitsfähigkeit von Generationen. Die Bedeutung von Führung. WSI-Mitteilungen, 71 (1), S. 36–43, https://doi.org/10.5771/0342-300X-2018-1-36.
[5] Bogenstahl/Peters (2020, Dezember): Perspektiven eines hybriden Arbeitens im Homeoffice und im Büro, https://www.bundestag.de/resource/blob/845928/8679fb3f6210ebac8a8855d3d669a8c6/Themenkurzprofil-041-data.pdf.

1 Digital Leadership

 
Wichtig

Digital Leadership

"Digital Leadership bedeutet die Führung in Unternehmen durch Nutzung von neuen Methoden und Instrumenten durch die Führungskräfte, wie zum Beispiel zur Kollaboration in sozialen Medien, in der Leistungsbewertung durch onlinebasierte, mobile Systeme oder auch im Projektmanagement […]. Mit der Offenheit für den Einsatz dieser Instrumente zeigen Führungskräfte, dass sie agiler sein wollen, sich im Unternehmen vernetzen und Mitarbeiter an Prozessen stärker teilhaben lassen."[1]

[1] Van Dick/Helfritz/Stickling/Gross/Holz (2017): Digital Leadership. Die Zukunft der Führung in Unternehmen, Personalwirtschaft/CLBO/DGFP/Groß & Cie, Zugriff am 10.5.2019, verfügbar unter: https://www.dgfp.de/fileadmin/user_upload/DGFP_e.V/Medien/Publikationen/2012-2016/Digital_Leadership_Studie.pdf.

2 Digitalisierung und Arbeitsqualität

Zu den häufigsten Charakteristika der Arbeit im Wandel zählen:[1]

  • Unsicherheit bei Mitarbeitern,
  • Begleitung von Mitarbeitern – zunehmend wichtig,
  • Bedürfnis nach realer Interaktion steigt, je komplexer die Projektgestaltung,
  • digitaler Wandel als Treiber der Karriere,
  • strategische Einschätzung der Nachhaltigkeit von digitalen Trends,
  • Geschwindigkeit des Wandels.

Unsicherheiten bestehen u. a. hinsichtlich zunehmender Komplexität von Arbeitsprozessen und der Arbeitsplatzsicherheit. Die Befragten betonen daher die Notwendigkeit, den "digitalen Wandel als zielorientierten Change-Prozess anzusehen, in welchem die Mitarbeiter auf der Prozessebene aber auch auf der emotionalen Ebene aktiv begleitet werden"[2], um ihnen die Möglichkeit zu bieten, offen über Befürchtungen und Ängste zu sprechen.

Laut den Befragten müssen Arbeitnehmer der Zukunft ein neues Kompetenzprofil erfüllen; zunehmend an Bedeutung gewinnen:

  • der Umgang mit technologischen Lösungen in der Wissensvermittlung,
  • der Einsatz von computergestützten Lernformen,
  • psychologisches Know-how für die Gestaltung von Change-Prozessen und
  • die langfristig kooperative Gestaltung zwischenmenschlicher Interaktion.[3]

Abb. 1: Digitalisierung und Arbeitsqualität, Teil 1[4]

Etwa 82 % der Beschäftigten in Deutschland geben an, von Digitalisierungsprozessen an ihrem Arbeitsplatz betroffen zu sein. Dabei stellt sich die Frage, wie sich Digitalisierungsprozesse auf die Qualität der Arbeitsbedingungen auswirken. Vor allem junge und höher qualifizierte Beschäftigte sind aktuell von der Digitalisierung betroffen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich das in Zukunft ändern wird. Die Arbeitsmenge hat in den Augen von 48 % der Beschäftigten infolge der Digitalisierung zugenommen. Damit einher geht auch mehr "Arbeitshetze". Mit der Digitalisierung nimmt die Arbeitsbelastung insbesondere aus der Sicht junger B...

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