Am 23.3.2020 hat die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) mit den Gewerkschaften Tarifverhandlungen über einen Tarifvertrag Kurzarbeit aufgenommen. Die Redaktionsverhandlungen über den "Tarifvertrag zur Regelung der Kurzarbeit im Bereich der VKA (TV COVID)" vom 30.3.2020 konnten am 16.4.2020 abgeschlossen werden. Der Tarifvertrag ermöglicht die Einführung von Kurzarbeit für den Bereich des TVöD-VKA, den Bereich der Versorgungsbetriebe (TV-V) und für die Nahverkehrsbetriebe (TV-N) und zwar sowohl für privatrechtlich organisierte Betriebe als auch für öffentliche Einrichtungen. Der Tarifvertrag ist rückwirkend zum 1.4.2020 in Kraft getreten.

Am 29.4.2020 haben sich der Arbeitgeberverband Deutscher Bühnenverein und die Künstlergewerkschaften Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA), Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO) und Deutsche Orchestervereinigung (DOV) auf einen Tarifvertrag zur Einführung von Kurzarbeit an kommunalen Theatern und Orchestern geeinigt.[1] Angelehnt an den TV COVID für nichtkünstlerisch Beschäftigte kommunaler Betriebe sieht die Tarifeinigung vor, dass auch für künstlerisch Beschäftigte in Theatern und Orchestern Kurzarbeit eingeführt werden kann. Durch diese Maßnahme sollen die Einnahmeausfälle der Theater und Orchester während der Corona-Krise kompensiert und die Arbeitsplätze gesichert werden. Der Tarifabschluss gilt für alle künstlerisch Beschäftigten an kommunalen Theatern und Orchestern nach dem Normalvertrag Bühne (NV Bühne) und dem Tarifvertrag für die Musiker in Konzert- und Theaterorchestern (TVK). Er betrifft also Schauspieler, Sänger, Tänzer, Musiker, aber auch z.B. Dramaturgen, Inspizienten sowie Bühnentechniker mit überwiegend künstlerischen Aufgaben und auf Produktionsdauer beschäftigte Gäste, soweit sie Arbeitnehmer sind.

Für die Staatstheater und -orchester der Länder gilt diese Tarifeinigung nicht. Die Tarifgemeinschaft der Länder hat für ihre Beschäftigten in den Landesverwaltungen vorerst keine Kurzarbeit eingeführt.

[1] Vgl. gemeinsame Pressemitteilung des Deutschen Bühnenvereins und dreier Künstlergewerkschaften vom 30.4.2020, http://www.buehnenverein.de/de/presse/pressemeldungen.html?det=575.

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