Die Entwicklung einer Alkoholerkrankung lässt sich wie folgt darstellen:

  • Die Vorphase ist zunächst gekennzeichnet durch gelegentliches Erleichterungstrinken, was zu einer Erhöhung der Alkoholtoleranz und in der Folge durch Verringerung psychischer Belastbarkeit wiederum zu häufigerem Erleichterungstrinken führen kann.
  • In der Anfangsphase kann man heimliches Trinken, häufiges Denken an Alkohol, gieriges Trinken, aufkommende Schuldgefühle, Vermeiden von Anspielungen auf Alkohol und zunehmende Häufigkeit von Gedächtnislücken feststellen.
  • In der kritischen Phase kommt es zu Kontrollverlusten, Erklärungsversuchen für das Trinkverhalten, zunehmenden sozialen Belastungen, übertriebener Selbstsicherheit, auffällig aggressivem Verhalten, dauernden Schuldgefühlen, Perioden völliger Abstinenz, Änderungen des Trinksystems, Verlassen der Arbeit, Verlust aller äußeren Interessen, starkem Selbstmitleid, Sichern des Alkoholvorrats, Vernachlässigung der Ernährung, ersten organischen Alkoholbeschwerden und regelmäßigem morgendlichem Trinken.
  • Schließlich werden in der chronischen Phase verlängerte tagelange Räusche, ein ethischer Abbau, Beeinträchtigung des Denkens, Alkoholpsychosen, Verlust der Alkoholtoleranz, undefinierbare Ängste, Zittern und psychomotorische Hemmungen, Zusammenbrüche und letztlich das Alkoholdelirium festgestellt.

Die Ursachen für die Entstehung einer Suchterkrankung sind vielfältig und bis heute nicht vollständig erklärbar. Diskutiert werden eine genetische Veranlagung, psychische Eigenschaften und das soziale Milieu in Familie und Beruf. Auf die Einzelheiten kann nicht näher eingegangen werden. Es ist auf die Fülle von Veröffentlichungen[1] hinzuweisen. Auch Beratungsstellen[2] helfen weiter.

[1] Aktuelle Literaturliste bei Heinze/Reuß, a. a. O., Fn. 2 S. 173 ff.; Braun/Eggerdinger, Sucht und Suchtmittelmissbrauch (2004), S. 95.
[2] Bspw. die Anonymen Alkoholiker Interessengemeinschaft e. V. (http://www.anonyme-alkoholiker.de das Blaue Kreuz in Deutschland e. V. (http://www.blaues-kreuz.de die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (http://www.bzga.de die deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren e. V. (http://www.dhs.de oder der Fachverband Sucht e. V. (http://www.sucht.de/).

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