Da die beschriebene systematische Ermittlung des Qualifizierungsbedarfs noch lange nicht in allen Verwaltungen etabliert ist, gibt es in der Praxis immer wieder Fälle, in denen Teilnehmer ohne konkrete Erwartungen oder mit falschen Erwartungen Seminare besuchen. Ursachen hierfür sind oftmals

  • Anmeldungen allein aufgrund des Seminartitels (in Unkenntnis der genauen Inhalte),
  • die Nichtbeachtung der angesprochenen Zielgruppe oder
  • die Nichtbeachtung der fachlichen Voraussetzungen für die Seminarteilnahme (z. B. Experten-Workshop für Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung im Aufgabengebiet und guten Grundkenntnissen).

Daneben ist festzustellen, dass Bedienstete von ihren Vorgesetzten oft in Veranstaltungen "geschickt" werden, meist ohne zu wissen, warum sie daran teilnehmen sollen.

Hier wird noch einmal deutlich, wie wichtig die Vereinbarung von (Lern)Zielen im Vorfeld von Fortbildung ist, um daran anschließend ein sinnvolles Fortbildungscontrolling anknüpfen zu können. Wenn die richtige Person das richtige Seminar besucht, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Transfers der erworbenen Kenntnisse in die Praxis erheblich. Der geforderte Dialog zwischen Führungskraft und Mitarbeiter ist hierzu unverzichtbar. Im Rahmen dieses Gesprächs ist es aber auch eine Aufgabe der Führungskraft, den Bediensteten von der Notwendigkeit einer Qualifizierungsmaßnahme zu überzeugen. Teilnehmer in Seminare "zu schicken", ist dabei sicher nicht das gewünschte Ergebnis.

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