Die 4 häufigsten Fallen
1. Vernachlässigung von Bildungsprozessen bei Kindern und Jugendlichen neben der Schule
Wenn Kinder nur durch den Bildungsort Schule auf das Leben vorbereitet werden würden, wären sie zum kläglichen Scheitern verurteilt. Daher müssen auch andere Bildungsprozesse im Verlauf des Aufwachsens sehr viel stärker berücksichtigt werden. Diese sind bislang eher außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung vorhanden, gewissermaßen als "blinder Passagier der Bildungsbiografie", obwohl sie die individuelle Zukunft stärker mitgestalten, als bislang realisiert wurde.
2. Der Verein bleibt als "Bildungsort" unbekannt
Gerade für Kinder und Jugendliche bietet ein Verein mehr als nur Freizeitbeschäftigung. Hier werden – neben dem eigentlichen Vereinszweck (Vereinsziele und -tätigkeit) – gewollt, aber auch zufällig viele Bildungsmöglichkeiten angeboten. Besonders im Bereich der sozialen Kompetenzen wie Selbstbewusstsein, Toleranz, Kreativität, Umgangsformen und Zuverlässigkeit ergeben sich im Verein weitreichende Lern- und Entwicklungschancen.
3. Die Chance auf lebenslanges Lernen im Verein wird nicht genutzt
Besonders im Hinblick auf bürgerschaftliches Engagement finden Bildungsprozesse und der Erwerb von Kompetenzen im Verein statt. Aktivitäten im Erwachsenen- und Rentenalter (zum Beispiel im Ehrenamt) sind somit ein durchaus relevanter Teil lebenslangen Lernens.
4. Bildungs- und Qualifizierungsangebote werden nicht wahrgenommen
Leider werden in Deutschland die Arten des informellen und nicht formellen Lernens (noch nicht) systematisch entwickelt oder ins Bildungssystem eingebunden. Allerdings ist derzeit unter dem Stichwort "Deutscher Qualifikationsrahmen – DQR" im bildungspolitischen Raum eine Entwicklung zu beobachten, die Änderungen im deutschen Bildungssystem und Bildungsverständnis mit sich bringen wird.