Zukunft Immobilienwirtschaft: Innovation geht nur gemeinsam

Inovation geht nur gemeinsam. Mit dieser These will ich Sie einladen, das Paradigma Innovation neu zu denken. Oftmals scheitern die besten Ideen aus den banalsten Gründen aber mit großen Auswirkungen. Sind wir in Zeiten der Digitalisierung dabei, den Blick für das Wesentliche zu verlieren?

Wie Unternehmen Innovation von der hohlen Phrase zur erfolgreichen Strategie verwandeln können, erfahren Sie hier!

Vermeintlichen Innovationen begegnen wir täglich auf Schritt und Tritt. Vom neuesten Fitness-Tracker über faltbare Smartphones bis hin zur innovativen Zahnbürste werden wir förmlich überschwemmt mit Angeboten. Auch in der Immobilienbranche kam es in den letzten Jahren zu einem regelrechten Boom an neuen Ideen und PropTech-Start-Ups, die vermeintliche Innovationen auf den Markt brachten. Mittlerweile hat sich der Markt konsolidiert, auch in der Immobilienwirtschaft gilt: Nicht der Erfinder, sondern der Kunde bestimmt den Wert einer Innovation.

Der überstrapazierte Gebrauch des Begriffs „Innovation“ ist oftmals irritierend. Er verhindert den Blick auf den wahren Charakter und die tiefere Bedeutung einer echten „Erneuerung“. Kurzfristige Erfolge oder Verbesserungen sind gut. Erleichterungen sind schön. Dennoch bin ich der Meinung, dass sich hinter dem Konzept Innovation bedeutend mehr verbirgt.

Innovation betrachte ich als eine innere Haltung, die uns offen sein lässt für Neues. Sie ist die Neugierde nach Fortschritt und die Bereitschaft, Veränderungen als Chance zu begreifen. Im rasanten Wandel unserer Zeit sind Unternehmen gefordert, die Vorteile der Digitalisierung zu ihrem Vorteil zu nutzen. Und gerade in der Immobilienbranche gibt es noch viele ungenutzte Potentiale. Wer jetzt handelt, kann langfristig gewinnen!

Innovation braucht Veränderung

War es früher völlig normal, auf ein beim Händler bestelltes Buch zwei Wochen zu warten, sind die Ansprüche heutzutage gestiegen. In Zeiten von Amazon, booking.com oder Zalando ändern sich die Gewohnheiten und die Erwartungen. Wir buchen Flüge oder kaufen Elektrogeräte und Autos, ohne jemals einen Laden zu betreten. Unser gesamter Alltag ist zunehmend vernetzt und Online-Services begleiten uns auf allen Ebenen. Genau hier liegt der Schlüssel zur Zukunft. Digitalen Bedürfnissen mit innovativen Produkten und Maßnahmen gerecht zu werden, ist entscheidend.

Das, was in anderen Wirtschaftsbereichen schon tägliches Geschäft ist, nämlich die konsequente Ausrichtung der eigenen Prozesse auf den digitalen Kunden, ist in der Immobilienwirtschaft gerade erst am Anfang. Catella-Analyst Thomas Beyerle hält der Branche den Spiegel vor, wenn er meint, dass PropTechs „die Immobilienwirtschaft als relativ trägen Gegenstand“ entdecken.

“Innovation ist keine Garantie gegen das Scheitern, aber ohne Innovation ist das Scheitern garantiert." Diese große Weisheit des bekannten Produkt- und Organisationsentwicklers Stefan R. Munz verdeutlicht den Handlungsdruck. Bei Haufe haben wir die Phase der Transformation bereits in den 1990er Jahren begonnen und wandeln uns seitdem beständig. In wenigen Jahren haben wir uns vom Fachverlag für Print zum erfolgreichen Anbieter für Softwarelösungen gewandelt. Mittlerweile erwirtschaften wir 95 Prozent des Umsatzes mit digitalen Services und Produkten. Dieser Erfolg wurde letztes Jahr sogar mit dem "Digital Transformer of the year" Award gekrönt.

Unser Erfolg soll auch der Immobilien- und Wohnungswirtschaft als Ansporn und Ermutigung dienen, sich den Herausforderungen der digitalen Transformation zu stellen. Die Einbahnstraßen und Fehlschläge würden wir Ihnen jedoch gerne ersparen. In Zeiten von sich rasant ändernden Bedürfnissen ist Kooperation der Erfolgsfaktor Nummer 1. Die exklusive Innovationspartnerschaft zwischen Haufe und dem Dachverband der deutschen Immobilienverwalter (DDIV), dient dabei als Vorbild. Denn gerade die digitale Ökonomie verlangt nach starken Partnern mit Know-how.

Immobilien- und Wohnungswirtschaft im Wandel

Ich bin der Auffassung, dass immobilienwirtschaftliche Unternehmen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten nur mithalten können, wenn sie den digitalen Entwicklungen Rechnung tragen. Sich dabei selbst zu hinterfragen und wenn nötig auch neu zu erfinden erfordert innovatives Denken. Aus zahlreichen Kundengesprächen weiß ich, dass es Vordenker auch in der Immobilienbranche gibt. Doch es braucht mehr davon. Innovation ist ein stetiger Prozess, der laufend adaptiert werden muss, um am Ball zu bleiben.

Speziell in der Immobilienbranche ist der Kostendruck enorm. Verwaltung und Instandhaltung sind aufwendige Prozesse, die viele Ressourcen in Anspruch nehmen. Die Kommunikation mit Mietern und Eigentümern ist aufwendig und gestaltet sich oftmals schwierig. Dazu kommt: Kunden werden anspruchsvoller. Automatisierung und Vernetzung werden dabei häufig als Kostenblöcke betrachtet, auf die man verzichten kann. Doch dieser Eindruck trügt. Wir sind gewöhnt, permanent und unmittelbar unsere Bedürfnisse online stillen zu können. Falls dies nicht geht, ist der Wechsel von einem Anbieter zum Nächsten nur einen Klick entfernt.

Doch nicht nur Kunden, sondern auch moderne Arbeitnehmer haben Ansprüche. Die Möglichkeit, mobil von jedem Endgerät aus zu arbeiten oder Daten per Echtzeit abzurufen, ist Grundvoraussetzung für effizientes Arbeiten. Vor allem qualifizierte Fachkräfte erwarten eine Arbeitsumgebung, die auf dem Stand der Technik ist.

Innovation ist mehr als nur Technik

Nur mit einer integrierten Softwarelösung kann man diese Herausforderungen stemmen. Die webbasierte Plattform axera bietet hier eine hervorragende Grundlage für Innovation. Kunden berichten von drastisch gesunkenen Aufwänden in der Buchhaltung, weniger Betreuungsaufwand für den IT-Bereich und mehr Freiräumen für die Kernaufgaben. Gerade der letzte Punkt ist der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg. Denn trotz all der Technologie sind wir uns bewusst, dass Innovation zuerst in den Köpfen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beginnen muss.

Aus unserer eigenen Transformationsreise lernte ich, dass neue Arbeits- oder Führungsmethoden ebenso wichtig sind wie technische Errungenschaften. Die Unternehmenskultur entscheidet über den Erfolg oder Misserfolg von Innovation. Fakt ist, die meisten neuen Anwendungen oder Methoden brauchen Zeit, um sich zu etablieren. Ihre volle innovative Wirkung entfalten sie nur, wenn alle Führungskräfte und Mitarbeiter sich als Teil einer Innovationskultur innerhalb des Unternehmens sehen und diese Neuerungen auch annehmen.

Denn Veränderung bedeutet im besten Fall auch Erneuerung. Diese findet nicht nur auf Basis einer Software statt. Entscheidend ist die Organisationskultur. Entscheidend sind hier zu allererst die Menschen. Die digitale Transformation ist eine kontinuierliche Reise. Ein Prozess, der auch eine tiefe Veränderung der Unternehmenskultur zur Folge hat. Bei Haufe konnten wir damit viele Erfahrungen sammeln, die wir in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden weitergeben.

Wie sieht es in Ihrem Unternehmen mit der Innovationskultur aus? Aus der Praxis weiß ich, dass Unternehmen oftmals an sich selbst oder ihren Mitarbeitern scheitern. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen und weiteren Austausch. Gerne über XING oder LinkedIn!


Michael Dietzel ist für die Haufe Group tätig. Als Mitglied der Geschäftsleitung der Haufe-Lexware Real Estate AG mit Sitz in Bielefeld und Geschäftsführer der rumänischen Niederlassung in Cluj liegt sein Tätigkeitsschwerpunkt besonders auf der Implementierung von wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen Softwarelösungen der Haufe Group im deutschen Markt.

Schlagworte zum Thema:  Digital Real Estate