Daten in der Cloud: Wirrwar um die Datensicherheit

Es ist fast schon eine Glaubensfrage: Lagert man Unternehmensdaten auf eigene, lokale Server oder gibt sie besser in die Hände von professionellen Dienstleistern? Statt in diese Diskussion sollten Immobilien- und Wohnungsunternehmen ihre Energie jedoch lieber ins Kerngeschäft stecken – und alle wichtigen Daten in der Cloud verstauen.

Beim Thema IT-Sicherheit geht es seit Jahren hin und her. Vor noch nicht allzu langer Zeit war die vorherrschende Meinung, dass Daten unbedingt im eigenen Haus bleiben sollten. Unternehmen warben damit, die Sicherheit sei auf lokalen Servern eher gewährleistet, als wenn die Daten bei einem externen Anbieter liegen. Die Cloud: Für viele war das ein buchstäblich nebulöses Gebilde und klang wenig seriös.

Dann wendete sich das Blatt. Die Cloud entwickelte sich zum Nonplusultra. Auf lokalen Servern, so hieß es jetzt, könnten Daten nicht sorgsam aufbewahrt werden, große Webserver hätten ganz andere Möglichkeiten. Insbesondere: Kein Unternehmen, das seine Daten selbst verwalte, könne deren Sicherheit gewährleisten, würden die Hacker doch immer perfider.

Und jetzt? Aktuell ist wieder eine kleine Gegenbewegung zu beobachten. Es tauchen Unternehmen auf, die erneut für die lokalen Server werben. Tenor: Geben Sie Ihre Daten nicht aus der Hand!

Was ist wahr? Was ist falsch?

Ich meine, lokale Lösungen sollten nicht verteufelt werden. Wenn Immobilienverwaltungen oder Wohnungsunternehmen eine kleinere Anwendung auf ihrem Rechner oder Laptop ausführen, ist das überhaupt kein Problem. Aber die neue Gegenbewegung weg von der Cloud scheint mir eher ein verzweifelter Versuch einzelner Unternehmen, sich von der gegenteiligen Bewegung im Markt abzusetzen.

Daten in der Cloud zu lagern, wird noch für viele Jahre die richtige Lösung sein. Alles andere bedeutet für Unternehmen in der Immobilien- und Wohnungswirtschaft ein vielfaches Mehr an Arbeit, an Verantwortung und an Kosten. Das macht überhaupt keinen Sinn.

IT-Infrastruktur, Sicherheit, Datenschutz, Softwareaktualisierungen: All dies gehört nicht zum Kerngeschäft der Immobilienbranche. Es geht darum, Immobilienprojekte zu steuern oder Wohnungen zu verwalten. Darauf sollte sich die Branche konzentrieren können. Die IT sollte Unternehmen bei all diesen Aktivitäten unterstützen – und keine Belastung sein. Cloudlösungen sind im Übrigen auch deshalb zukunftsweisend, weil nur mit ihnen gewährleistet ist, dass Mitarbeiter auch von unterwegs oder aus dem Homeoffice auf alle relevanten Daten und Anwendungen zugreifen können.

Hinzukommt, dass das Thema Datensicherheit so wichtig ist wie noch nie zuvor. Seitdem die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gilt, drohen Ihnen als Unternehmen hohe Strafen, wenn Sie mit personenbezogenen Daten leichtfertig umgehen. In Immobilienunternehmen gibt es sensible Daten en masse. Umso entscheidender ist es, einen IT-Profi an der Hand zu haben. Lagern die Daten auf dem lokalen Server, lassen sich die DSGVO-Regelungen nur schwer abbilden.

Natürlich gibt es in der Cloud keine hundertprozentige Sicherheit. Genauso wenig wie auf der Bank. Trotzdem lagern Sie Ihr Geld dort. Die Bank hat nämlich viel größere Möglichkeiten, in Alarmsysteme und Tresore zu investieren als Sie. Auch das Gros der Dienstleister in der Cloud investiert in Alarmsysteme, in ein Maximum an Schutz. Das ist deren Lebenssinn. Demgegenüber ist das eigene Laptop schnell aus dem Auto geklaut, Daten im Firmennetzwerk sind schnell gehackt. Das ist ein bisschen so wie Geld unterm Kopfkissen.

Damit Sie die bestmögliche Sicherheit für Ihre Daten bekommen, sollten Sie sich einen seriösen externen Dienstleister aussuchen. Seien Sie bei der Auswahl kritisch! Fragen Sie nach Zertifikaten oder anderen Nachweisen. Bitten Sie um ein persönliches Gespräch, in dem Ihnen erläutert wird, wie die Datensicherung vonstatten geht. Ein seriöser Anbieter wird offen sein und alle Fragen beantworten. Sonst lassen Sie die Finger davon und suchen sich ein anderes Angebot.

Schlagworte zum Thema:  Digital Real Estate, Datensicherheit