
Wohneigentum ist für viele Deutsche zu teuer – es wird immer noch lieber gemietet als gekauft, wie Studien zeigen. Wo (Eigen-)Kapital fehlt, will Bauministerin Klara Geywitz (SPD) mit zinsverbilligten Krediten den Immobilienkauf fördern. Auch für den Mehrgeschossbau soll es Geld geben.
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will ein milliardenschweres Kreditprogramm zur Förderung von Wohneigentum auflegen. "Familien mit kleinen und mittleren Einkommen haben es angesichts des angespannten Wohnungsmarktes und der Preissteigerungen beim Baumaterial besonders schwer, bezahlbaren Wohnraum für sich zu schaffen", sagte die Spitzenpolitikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Daher haben wir sie mit unserer neuen Förderung bewusst in den Fokus genommen."
Das Geld soll dem Bericht zufolge aus dem Klima- und Transformationsfonds zur Verfügung gestellt werden, der Förderstart ist für April 2023 geplant. Gefördert werden dann aber ausschließlich Gebäude, die den neuesten Energieeffzienzstandard erfüllen.
Wohnungsunternehmen können Mittel für Mehrfamilienhäuser abrufen
Familien mit einem zu versteuerndem Einkommen von bis zu 60.000 Euro jährlich sollen laut einem Bericht des Ministeriums, der den Zeitungen vorliegt, verbilligte Immobilienkredite der staatlichen Förderbank KfW erhalten können. Insgesamt 350 Millionen Euro sollen pro Jahr für diesen Fördertopf zur Verfügung stehen. Die restlichen 650 Millionen Euro seien unter anderem für Wohnungskonzerne oder Genossenschaften gedacht – sie können die Gelder für den Mehrgeschossbau abrufen. Auch Selbstnutzer mit mehr Eigenkapital können die Mittel beantragen.
Die Förderung sei besser als das bisherige Baukindergeld, sagte Geywitz den Funke-Zeitungen. Der Förderzeitraum für das Baukindergeld, dass die Große Koalition im Jahr 2018 eingeführt hatte, ist 2021 abgelaufen. Im April 2022 schlug die Bundesbauministerin staatliche Anreize für junge Familien vor, die alte Häuser kaufen und sanieren, statt Einfamilienhäuser zu bauen.
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