
Conwert erwartet weitere Bewertungszuwächse auf das Immobilienportfolio: Für 2016 geht der österreichische Immobilienkonzern von rund 180 bis 200 Millionen Euro aus. Der deutsche Immobilienriese Vonovia startete seine milliardenschwere Übernahme von Conwert.
Conwert geht davon aus, dass das Immobilienportfolio alleine für das vierte Quartal mit 85 bis 105 Millionen Euro bewertet wird, nach 95,5 Millionen Euro zum Halbjahr 2016. Die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2016 werden am 29.3.2017 veröffentlicht.
Conwert-Wert übersteigt Vonovia-Offerte
Angesichts der angehobenen Prognose schließen Beobachter einem Bericht von DiePresse.com zufolge nicht aus, dass Vonovia nachbessern wird.
Die Konditionen für die offizielle Offerte über 2,9 Milliarden Euro entsprechen noch den Ankündigungen von September. Die Aktionäre des österreichischen Konkurrenten können bis zum 19. Dezember ihre Anteile anbieten. Das Dax-Unternehmen hat den Conwert-Aktionären pro Anteilsschein 16,16 Euro in bar angeboten oder bietet alternativ 74 eigene Anteilsscheine für 149 Conwert-Aktien an.
Vonovia, das gerade eine neue Unternehmenszentrale in Bochum baut, gab an, für die Transaktion genug Geld in der Kasse oder eigene Aktien im Bestand zu haben. Eine Kapitalerhöhung werde auf keinen Fall benötigt. An der Börse wurde das Gebot für Conwert zunächst verhalten aufgenommen. Seit Bekanntgabe der Offerte Anfang September gab der Börsenwert von Vonovia um rund 14 Prozent auf 14 Milliarden Euro nach. Dennoch gehört das Papier im bisherigen Jahresverlauf mit einem Anstieg von knapp sieben Prozent zu den stärksten Gewinnern im Dax. Am 14. November rutschte die Aktie erneut um 1,86 Prozent ab – als Grund für den Abwärtstrend bei Immobilienpapieren sehen die Analysten Zinsängste und das vom künftigen US-Präsidenten Donald Trumps angekündigte Wirtschaftsprogramm.
Vonovia erwartet operative Synergien von sieben Millionen Euro jährlich
Voraussetzung für den Deal ist neben der noch offenen Zustimmung der Aufsichtsbehörden, dass Vonovia mindestens 50 Prozent plus einer Aktie von Conwert einsammeln kann. Rund 26 Prozent an dem österreichischen Immobilienkonzern hat sich der Dax-Konzern bereits gesichert. Die Adler Real Estate AG, einer der größten Aktionäre von Conwert, verpflichtete sich, ihren gesamten Anteil im Rahmen des Umtauschangebots anzudienen.
Ein Großteil der rund 24.500 Conwert-Wohnungen liegt in Deutschland, vor allem in Berlin, Leipzig und Dresden. Vonovia besitzt nach eigenen Angaben deutschlandweit bereits rund 340.000 Wohnungen und rechnet im Zuge der Integration von Conwert mit operativen Synergien von mindestens sieben Millionen Euro im Jahr. Diese sollen bis Ende 2018 vollständig realisiert werden.