Nach allgemeinen Grundsätzen muss der Geschädigte nicht nur beweisen, dass dem Schädiger eine Pflichtverletzung zur Last fällt; er ist auch beweispflichtig dafür, dass die Pflichtverletzung ursächlich für das Schadensereignis gewesen ist.

 
Wichtig

Beweiserleichterung

Bei der Verletzung der Verkehrssicherungspflicht gilt zugunsten des Geschädigten allerdings eine wichtige Beweiserleichterung: Steht fest, dass das Schadensereignis nach allgemeiner Lebenserfahrung eine typische Folge der Pflichtverletzung darstellt, so wird nach den Grundsätzen vom Beweis des ersten Anscheins die Ursächlichkeit der Pflichtverletzung vermutet.

Ist dieser Beweis geführt, spricht die Vermutung dafür, dass der Schaden auf der Verletzung der Verkehrssicherungspflicht beruht. Der Vermieter kann diese Vermutung widerlegen, indem er andere Möglichkeiten des Schadenseintritts vorträgt und beweist, dass eine dieser Möglichkeiten schadensursächlich gewesen ist. Misslingt der Beweis, so muss der Vermieter für den Schaden einstehen.[1]

Macht der Verkehrssicherungspflichtige geltend, dass dem Verletzten ein Mitverschulden zur Last fällt, muss er die hierfür maßgeblichen Umstände darlegen und beweisen. Können die für ein eventuelles Mitverschulden maßgeblichen konkreten Verhältnisse am Unfallort nicht mehr mit hinreichender Sicherheit ermittelt werden, gehen die verbleibenden Zweifel zulasten des Verkehrssicherungspflichtigen.

[1] BGH, MDR 1994 S. 889.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt VerwalterPraxis. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge