Nicht zuletzt bedingt durch die Corona-Pandemie haben viele Unternehmen ihre Mobilitätskonzepte überarbeitet und nach innovativen, bedarfsorientierten und nachhaltigen Lösungen gesucht. Neben der Umstellung auf ein flexibel einsetzbares Mobilitätsbudget spielt dabei die Umstellung von einem konventionellen Fahrzeugpool auf E-Pkw eine wichtige Rolle.

Dabei waren sowohl Nachhaltigkeitsaspekte als auch das Employer Branding entscheidende Gründe, warum Unternehmen nach neuen Mobilitätslösungen suchten. Einschlägige Modellprojekte bei Bring- und Lieferdiensten belegen die hohe Zufriedenheit der Fahrer mit E-Fahrzeugen. Andere Unternehmen setzen bewusst auf dienstliche E-Fahrzeuge. Dies kann einen Beitrag dazu leisten, die Mitarbeiterbindung zu erhöhen und über finanzielle Aspekte hinaus auch eine emotionale Bindung aufzubauen.

Dies gilt vor allem auch für Nachwuchskräfte. Nach einer repräsentativen Erhebung von Statista im Auftrag der Infineon Technologies AG 2019 lag die Zustimmung für alternative Antriebe in der Altersklasse zwischen 18 und 39 Jahren bei nicht weniger als 80 %. Elektrofahrzeuge vermitteln Zukunftsorientiertheit und ein Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen. Zudem wird das Unternehmensimage positiv gefördert und das zahlt letztlich auch auf die Corporate-Social-Responsibility-Strategie ein.

Junge Menschen wechseln zudem ganz selbstverständlich situativ die Verkehrsmittel und nutzen den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV), Car-Sharing oder das Fahrrad. Wichtig ist darum auch der einfache Zugang zu alternativen Verkehrsmitteln (E-Scooter, E-Bike, Pedelec) beziehungsweise zu Sharing-Angeboten. Nach den Ergebnissen des Arval Mobility Observatory Fuhrparkbarometer 2020 kaufen 32 % der befragten Unternehmen ihre Fahrzeuge, während sich 47 % für Leasing mit Kilometervertrag entscheiden. Wichtig ist: Der E-Dienstwagen muss zum Fahrprofil des Mitarbeiters passen. Es sollte vor allem aus Kurzstrecken bestehen. Nur so sehen sich Unternehmen mit einem geringeren finanziellen Risiko und organisatorischen Aufwand konfrontiert.

 
Praxis-Beispiel

E-Dienstwagen

Hanwha Q CELLS Co., Ltd., dessen Zentrale für Technologie & Innovation im Solar Valley in Thalheim liegt, hat mit einer neuen Mobility-Policy den Umstieg auf ein E-Fahrzeug ermöglicht und mit einer Bonuszahlung sogar incentiviert. Für eines der führenden Unternehmen in der Solartechnologie gehörte die Bereitstellung der entsprechenden Ladeinfrastruktur dabei mit zum Konzept.

Ein Beispiel für eine neue Mobilitätsstrategie liefert auch die Deutsche Telekom. Sie verfügt über die zweitgrößte Unternehmensflotte in Deutschland mit 23.000 Fahrzeugen. Seit Anfang Januar 2023 können dort die dienstwagenberechtigten Mitarbeiter nur noch ein reines E-Auto bestellen. Die Entscheidung dazu hatte der Vorstand getroffen.

Inzwischen ziehen 17 % aller deutschen Autofahrer den Kauf eines Autos mit vollelektrischem Antrieb in Betracht. Für weitere 20 % kommt die Anschaffung eines Hybrid-Fahrzeugs infrage. Diese Nachfrage trifft auf ein stetig wachsendes Angebot an Modellen.

Elektrofahrzeuge sprechen zunehmend nicht mehr nur ökologisch bewusste und/oder technikaffine Personen (die "Early Mover") an, sondern eine "Generation E", die sich durch einen bewussten Konsum sowie einen nachhaltig geprägten Lifestyle auszeichnet. Für sie steht das E-Auto pars pro toto für ein neues Energiekonzept, weil sich Elektromobilität nicht nur über das Fahrzeug definiert, sondern zusätzlich über Energie, Services und ergänzende Mobilitätsangebote (wie Car-Sharing, E-Scooter, E-Bikes etc.). Der typische Konsument in diesem Segment ist verantwortungsbewusst in Umweltfragen, voll vernetzt und zukunftsorientiert. Er unterscheidet sich fundamental von klassischen Kundensegmenten im Mobilitätsmarkt.

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