Als Eigenheimbesitzer ist die Installation einer Ladestation zudem verhältnismäßig einfach umzusetzen, da der Eigentümer unabhängig von Vermietern oder Miteigentümern über die Art und Weise der Installation verfügen kann.

Je nach Anforderungsprofil reicht die geeignete Ladetechnik für das Einfamilienhaus von der einfachen Wallbox bis hin zur eichrechtskonformen Ladestation, die eine automatische Abrechnung der Ladevorgänge ermöglicht. Eine einfache Schutzkontakt-Steckdose in Verbindung mit mobilen Ladegeräten sollte dagegen nur eine Notlösung darstellen. Schuko-Steckdosen sind nicht für die Dauerbelastung des Ladens von E-Fahrzeugen ausgelegt. Zudem fehlen meist die entsprechenden Schutzeinrichtungen.

Sofern die Hausinstallation es ermöglicht, ist eine stationäre Ladeeinrichtung mit einer Ladeleistung von 11 kW optimal. Damit lädt die Fahrzeugbatterie in 2 Stunden eine Reichweite von etwa 100 Kilometern. Über Nacht sollte damit jedes E-Fahrzeug für den nächsten Tag vollständig geladen sein.

Ein Bauteil, mit dem die Versorgung im Fall von Gleichfehlerströmen abgeschaltet werden kann, ist mittlerweile bei den meisten Ladeeinrichtungen bereits integriert. Einige Modelle bringen auch den mindestens erforderlichen Fehlerstromschutzschalter Typ A mit. Wird die Ladeeinrichtung ohne den Fehlerstromschutzschalter geliefert, muss dieser bei der Installation durch ein Elektroinstallationsunternehmen nachgerüstet werden. Für die meisten Anwendungsfälle reicht eine Wallbox mit diesen Grundfunktionen aus. Je nach Funktionsumfang und Leistung der Wallbox variieren die Kosten dabei zwischen 400 und 1.500 EUR.

Ist die Ladestation am Einfamilienhaus leicht für Dritte zugänglich, ist es empfehlenswert, über eine Ausführung mit Ladesteckdose anstelle einer Ausführung mit angeschlagenem Ladekabel nachzudenken, um Beschädigungen vorzubeugen. Außerdem ist dann eine Sicherungs- bzw. Authentifizierungsfunktion der Ladestation sinnvoll. Hierbei sind Schlüsselschalter oder RFID-Karten üblich. Damit wird verhindert, dass Dritte die Ladestation unbefugt nutzen können.

Soll ein Dienstwagen zu Hause geladen und der Ladestrom in Kilowattstunden zum Haushaltsstrom abgegrenzt werden, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

  • Im einfachsten Fall werden zusätzlich zur Wallbox ein separater Zähler oder ein Unterzähler zur Abgrenzung des Stroms vorgesehen. Die Übermittlung des Verbrauchs an den Arbeitgeber obliegt dann dem Arbeitnehmer.
  • Ist die Installation eines separaten Zählers nicht möglich oder gewünscht, kann alternativ eine eichrechtskonforme, kommunikative Wallbox eingesetzt werden, um den Ladestrom abzugrenzen. Den meisten Arbeitgebern reicht dabei ein Auszug der Ladedaten, der mit der Smartphone-App des Wallbox-Herstellers erstellt wird.

Technisch komplexer ist die Einbindung der Wallbox in ein dafür vorgesehenes Ladestations-Backend. Die Abrechnung der Ladevorgänge wird dann über die Authentifizierung mit einer RFID-Karte automatisch ermöglicht. Alle Ladevorgänge werden dabei in einem Ladestations-Backend erfasst und gegenüber dem Arbeitgeber vom Ladestationsbetreiber abgerechnet. Die entstandenen Stromkosten für das Laden des Dienstwagens zu Hause werden schließlich dem Arbeitnehmer entweder direkt vom Abrechnungsdienstleister oder vom Arbeitgeber über die Gehaltsabrechnung wieder gutgeschrieben.

 
Praxis-Tipp

Tankkarte

Die großen Tankkartenanbieter haben dieses Modell unter dem Schlagwort charge@home bereits als Produkt in ihr Portfolio aufgenommen. Somit kann mit einer modernen Tankkarte nicht nur der Verbrenner eines Dienstwagenfahrers vollgetankt und das Auto gewaschen, sondern auch ein E-Dienstwagen mit Strom entweder an öffentlicher Infrastruktur beladen oder mit dem Haushaltsstrom des Arbeitnehmers zuhause problemlos geladen werden. Auch die Rückabwicklung der Stromkosten ist dabei inkludiert.

Installation der Ladetechnik

Die Installation einer Ladeeinrichtung sollte immer durch einen zertifizierten Elektrofachbetrieb durchgeführt werden. Dabei wird die Hausinstallation um Schutzeinrichtungen, wie z. B. den Fehlerstromschutzschalter Typ A, erweitert und beispielsweise die verfügbare Leistung geprüft. Der Elektriker übernimmt außerdem die Anmeldung der Ladetechnik gegenüber dem Netzbetreiber. Ist vorgesehen, Ladetechnik mit einer Leistung von in Summe mehr als 12 kVA (in etwa 11 kW) am Anschluss zu installieren, muss vorher die Genehmigung des Netzbetreibers eingeholt werden.

Die Montage der Wallbox muss allerdings, anders als der Name vermuten lässt, nicht zwingend an der Wand erfolgen. Die Hersteller von Wallboxen bieten ebenfalls Aufständerungen, zugehörige Fundamente und Schutzdächer für die Installation von Wallboxen im Außenbereich an.

Die Kosten einer Wallboxinstallation und den Anschluss an das Stromnetz sind stark abhängig von den Gegebenheiten vor Ort. Maßgeblich für die Höhe sind beispielsweise die Entfernung zwischen Anschlussstelle und Montageort der Ladeeinrichtung, die Anzahl notwendiger Wanddurchbrüche oder die Notwendigkeit vo...

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