Immobilien-Crowdfunding: Spitzenmarkt ist Hamburg

Im Jahr 2016 wurden mehr als 41 Millionen Euro Kapital für Immobilienprojekte über Crowdfunding eingeworben, mehr als doppelt so viel wie 2015. Das ist das Ergebnis einer Studie der Online-Plattform iFunded.de. Hamburg führt das Geschehen (15,4 Millionen Euro) an, vor Berlin mit 14,9 Millionen Euro.

Flatow Advisory Partners (FAP) hatte im Oktober des vergangenen Jahres ein Kapitalvolumen in Höhe von insgesamt rund 28 Millionen Euro für das Gesamtjahr 2016 prognostiziert. Im Jahr 2015 war laut FAP eine Gesamtsumme von 22,7 Millionen Euro eingesammelt worden.

„Crowdinvesting ist die zeitgemäße Form des Immobilieninvestments“, sagt Michael Stephan, Gründer und Geschäftsführer von iFunded.de. Grund seien etwa niedrige Eingangshürden im Vergleich zu herkömmlichen Anlageformen und der intuitive Zugang über Internet-Plattformen. Seit 2012 hat die Crowd laut iFunded.de mit 72 Millionen Euro deutschlandweit Immobilienprojekte im Gesamtvolumen von 809 Millionen Euro mitfinanziert.

Crowdfunding bei Immobilien: Nord-Süd-Gefälle erkennbar

Generell lässt sich ein Nord-Süd-Gefälle erkennen: Allein in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein wurden 44,5 Millionen Euro bei der Crowd eingesammelt. In Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Baden-Württemberg und Sachsen waren es nur 21,7 Millionen Euro, in Bayern 3,7 Millionen Euro.

Mit mehr als 52,8 Millionen Euro (73 Prozent) entfiel der Löwenanteil des von der Crowd eingeworbenen Kapitals bislang auf Wohnimmobilien. Etwa 19,3 Millionen Euro entfielen auf Gewerbeimmobilien. Gegenüber den 15 Gewerbeobjekten, die durch Crowdfunding finanziert wurden, sind die Wohnobjekte deutlich kleinteiliger. Auf 65 Objekte entfielen hier im Mittel 800.000 Euro. Bei der Betrachtung des Gesamtinvestitionsvolumens sind Wohnimmobilienprojekte ebenfalls deutlich stärker vertreten: Während die Crowd Wohnimmobilien im Wert von 563,3 Millionen Euro mitfinanziert hat, waren es bei Gewerbeimmobilien 246 Millionen Euro.

Projektentwicklungen überwiegen gegenüber Bestandsimmobilien

42,7 Millionen Euro wurde von der Crowd für Neubauprojekte verwendet, deren Gesamtinvestitionsvolumen fast 422 Millionen Euro beträgt. Etwa 22 Millionen Euro wurden für Sanierungs- oder Revitalisierungsprojekte im Immobilienbereich eingesetzt. Bei diesen Projekten lag das Gesamtinvestitionsvolumen bei mehr als 211 Millionen Euro. In Bestandsimmobilien mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 176 Millionen Euro hat die Crowd bisher nur 7,4 Millionen Euro investiert.

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