Deutsche Hypo Index: Stimmung der Immobilienexperten steigt

Der Deutsche Hypo Index, der die Stimmung der Immobilienexperten widerspiegelt, steigt im November gegenüber dem Vormonat um 7,2 Prozent auf 71,2 Punkte – dazu tragen Erträge (Miete) und Investments bei. Positive Tendenzen gibt es bei allen Assetklassen.

Das Immobilienklima im Deutsche Hypo Index, für den monatlich die Stimmung in der Branche erhoben wird, erholt sich im November 2023 wieder gegenüber dem Vormonat – insgesamt um 7,2 Prozent auf nun auf 71,2 Punkte. Im Oktober ist der Indikator das zweite Mal in Folge gefallen, in allen Assetklassen, außer Logistik, wurden sowohl Ertrag (Miete) als auch Investment negativ bewertet.

In der aktuellen Umfrage zeigen sich die 1.200 befragten Experten wieder zuversichtlicher: Das Investmentklima legt gegenüber Oktober um 6,1 Prozent auf 53,3 Punkte zu; noch deutlicher steigt das Ertragsklima mit einem Plus von acht Prozent auf 90,3 Zählerpunkte.

Assetklasse: Immobilienexperten vertrauen wieder aufs Wohnen

Ein Blick auf die einzelnen Assetklassen zeigt das stärkste Plus beim Hotelklima mit einem Anstieg um 10,5 Prozent auf 83,7 Punkte. Das Büroklima mit plus 8,8 Prozent steigt auf nun 51,2 Punkte, den zweitniedrigsten Wert seit Jahresbeginn – die Verluste der vergangenen zwei Monate konnten nicht ausgeglichen werden.

Eine positive Tendenz (plus 3,8 Prozent) weist im Deutsche Hypo Index für November auch das Handelsklima mit einem Stand von 58,7 Punkten auf, ähnlich wie das Logistikklima mit 107,1 Punkten (plus 3,9 Prozent). Das Wohnklima gewinnt wieder an Vertrauen und erreicht mit einem Plus von 8,6 Prozent auf 111,2 Zählerpunkte den vorläufig höchsten Punktestand in diesem Jahr.

Werte und Änderungen der Indizes im Überblick (gerundet)

Oktober 2023

November 2023

Veränderung (%)

Immobilienklima

66,4

71,2

+ 7,2

Investmentklima

50,2

53,3

+ 6,1

Ertragsklima

83,6

90,3

+ 8,0

Büroklima

47,0

51,2

+ 8,8

Handelsklima

56,5

58,7

+ 3,8

Wohnklima

102,3

111,2

+ 8,6

Logistikklima

103,1

107,1

+ 3,9

Hotelklima

75,8

83,7

+ 10,5

Quelle: Bulwiengesa AG

Nachfragedruck: Vermietungsmarkt weitgehend intakt

Trotz der insgesamt positiven Stimmung in der November-Befragung ist das Niveau in vielen Assetklassen weiterhin niedrig. "Dies liegt unter anderem an gestoppten Projekten, einem gedämpften Transaktionsmarkt sowie Krisen und Insolvenzen bei Projektentwicklern", erklärt José Luis Calderón Martínez, Leiter Zentralakquisition / Geschäftsstelle Hannover / Geschäftsstelle Berlin bei Deutsche Hypo – NORD/LB Real Estate Finance.

Der Büroimmobilienmarkt stehe stark unter Druck – durch geänderten Flächenbedarf aufgrund von Homeoffice und New Work sowie durch die ESG-Transformation. Der Preisfindungsprozess sei noch nicht abgeschlossen, daher hielten sich die Investoren zurück. Nachfrage besteht laut Calderón Martínez nach Taxonomie-konformen Büroimmobilien in Core-Lagen.

In der Assetklasse Hotel gibt es dem Experten zufolge wieder mehr Bewegung: Die Marktpreise sind hier schon durch die Corona-Pandemie bedingt angepasst worden. Die Nachfrage nach Logistikobjekten sei weiterhin hoch, auch hier habe eine Preisanpassung bereits stattgefunden. "Sehr groß ist der Bedarf an Wohnimmobilien, jedoch liegen hier aufgrund mangelnder Rentabilität viele Projekte still", so Calderón Martínez. Dabei sei es erfreulich, dass in fast allen Assetklassen der Vermietungsmarkt wegen des Nachfragedrucks noch weitgehend intakt sei.

Deutsche Hypo Immobilienklima-Index

Der Immobilienklima-Index wird von der Beratungsgesellschaft Bulwiengesa monatlich im Auftrag der Deutschen Hypo ermittelt. Alle Indexwerte unter 100 deuten Skepsis oder Unsicherheit an – das Spektrum reicht von null bis 200.


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