
Der Bau- und Industriedienstleister Bilfinger hat das Jahresziel 2013 erreicht. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebita) ergab sich gegenüber 2012 ein Plus von sechs Prozent auf 409 Millionen Euro. Das ist einem Endspurt im vierten Quartal mit einem Plus von 32 Prozent auf 156 Millionen Euro Ebita zu verdanken. Das frühere Kerngeschäft Bau steht hingegen nach schwachen Zahlen auf dem Prüfstand.
Die Leistung blieb mit 8,5 Milliarden Euro aber um ein Prozent unter dem Vorjahr. Nach einem schwachen ersten Halbjahr profitierte der MDax-Konzern im vierten Quartal von einer Belebung im Geschäft mit Industriedienstleistungen. Für 2014 zeigte sich Bilfinger positiv gestimmt. Die Leistung werde auf mindestens neun Milliarden Euro klettern. Beim bereinigten Ebita und beim bereinigten Gewinn sei eine deutliche Steigerung zu erwarten. Die Dividende für 2013 soll mit 3,00 Euro je Aktie stabil bleiben.
Bilfinger kämpft mit schwächelndem Baugeschäft
Das frühere Kerngeschäft Bau steht nach schwachen Zahlen auf dem Prüfstand. "Wir können solche Zustände nicht akzeptieren, sondern werden sie ändern", sagte der Vorstandsvorsitzende Roland Koch am Dienstag in Mannheim. Ob ein kompletter Abstoß des Segments infrage komme, ließ er offen. Auch zu einem möglichen Stellenabbau im Zuge dieser Umstrukturierungen äußerte sich Koch nicht.
Bilfinger entwickelt sich seit Jahren immer weiter weg vom Bauunternehmen hin zum Dienstleister. Anteilsmäßig wurde das Bau-Segment immer kleiner, zuletzt machte es knapp 15 Prozent der Konzernleistung aus. Diese enthält im Baugeschäft neben den Konzernumsätzen auch Einnahmen aus dem projektbezogenen Zusammenschluss mit anderen Unternehmen. Bilfingers Schwerpunkt liegt heute auf der Wartung von Industrieanlagen, Kraftwerken und Immobilien.
Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebita) im Segment Bau sank nach vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 2013 von 25 Millionen Euro auf eine Million Euro. Bei fertigen Straßenbauprojekten in Polen habe es zum Jahresende keine Einigung über ausstehende Nachtragsforderungen gegeben. Das defizitäre deutsche Straßenbaugeschäft hatte Bilfinger 2013 verkauft.
Das Unternehmen befindet sich mitten in einer großangelegten Umbauphase. Zum Jahresbeginn wurden die sieben Teilkonzern-Holdings in die Bilfinger SE integriert. Koch hat es sich außerdem zum Ziel gesetzt, bis Ende 2015 weltweit rund 1.250 Verwaltungsstellen zu streichen. Zuletzt stieg die Mitarbeiterzahl um elf Prozent auf 74.276. In Zukunft will Bilfinger insbesondere sein internationales Dienstleistungsgeschäft durch Zukäufe weiter stärken.
Konzernumbau verursachte hohe Kosten
Der Konzernumbau verursachte hohe Kosten für Bilfinger. Unter dem Strich sank das Konzernergebnis nach den vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 2013 um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 173 Millionen Euro. Bereinigt um Kosten für den Umbau, Ergebnisanteile inzwischen verkaufter Geschäfte und andere Sondereinflüsse legte der Gewinn allerdings leicht um drei Prozent auf 249 Millionen Euro zu.
Die endgültigen Zahlen legt das Unternehmen am 20. März vor.
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