
Die Performance des Victor Prime Office des Immobiliendienstleisters JLL hat im vierten Quartal 2016 stark zugelegt. Mit plus 6,6 Prozent ist das die höchste Wertänderungsrendite gegenüber einem Quartal seit Aufzeichnung im Jahr 2003. Der Index notiert aktuell bei 164,1 Punkten. Maßgeblich dazu beigetragen haben Hamburg und Frankfurt am Main. Für 2017 rechnet JLL mit weiteren Kaufpreisanstiegen an den Top-Bürostandorten.
Bereits im zweiten Quartal 2016 konnte der Performanceindikator des Victor Prime Office mit plus 3,6 Prozent das stärkste Quartalswachstum 2007 (Boomphase) verbuchen.
Im vierten Quartal 2016 zeigten Core-Immobilien in der Hamburger Innenstadt laut JLL mit plus 10,2 Prozent den höchsten Performanceanstieg. Es war auch der höchste Zuwachs seit Anfang 2004. Die Hansestadt landete damit mit 184,9 Punkten beim Indexstand auf Platz 1. Die Frankfurter Bankenlage folgt mit einem Plus von 9,5 Prozent auf 150,4 Punkte. In den sechs Quartalen davor lag hier die durchschnittliche Performance bei nur plus 0,6 Prozent.
Die Berliner Innenstadt zeigte 2016 im Victor-Prime-Index ebenfalls einen deutlichen Aufwärtstrend mit einem Performanceplus im vierten Quartal von 6,6 Prozent auf 173,8 Punkte. Die Spitzenlage der Hauptstadt erreicht damit nahezu das Preisniveau der Münchner Innenstadt. Ein Anstieg auf ähnlichem Niveau registrierte die Düsseldorfer Bankenlage (plus 6,2 Prozent auf 144,9 Punkte), während in der Münchner Innenstadt nur ein Plus von 1,4 Prozent auf 176,9 Punkte registriert wurde.
Eine Preisblase befürchtet JLL nicht.
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„Nur in Berlin, wo die Kaufpreise 2016 ohne erkennbaren Spekulationshintergrund auf Basis einer insgesamt positiven Grundstimmung überdurchschnittlich gestiegen sind, lassen sich einige Parallelen erkennen", so Kemper.
Eine Frage werde sein, ob die Lockerung der Bankenregulierung in den Vereinigten Staaten mittelfristig wieder Immobilienspekulationen befeuere. (Ralf Kemper)
Drastisch fallende Anfangsrenditen
In allen Lagen sorgt laut JLL der nachfragegetriebene Preisanstieg für teilweise drastisch fallende Nettoanfangsrenditen, außer in München. Die Phase niedriger risikoloser Zinssätze setze sich fort. Gleichzeitig sorgen laut JLL kontinuierlich stark steigende Preise für weiterhin rückläufige interne Zinsfußerwartungen bei den Investoren im deutschen Markt. In der Summe führe dies zu schwankenden Risikoaufschlägen auf Immobilien.
„Das stabile Niedrigzinsniveau eröffnet Möglichkeiten, weiterhin zu hohen Preisen in Top Core-Immobilien zu investieren und gleichzeitig nachhaltig relativ hohe Returns bei überschaubarem Risiko zu realisieren“, so Kemper. Sollte sich das Gesamtumfeld nicht signifikant verschlechtern, werde das Anlagevolumen bei weiter steigenden Preisen zunehmen. Das Investoreninteresse komme vor allem aus dem Ausland und dies wiederum vor allem in der Berliner Spitzenlage, was Aussagen im Frühjahrsgutachten 2017 der Immobilienweisen widerspricht.
Schlagworte zum Thema: Rendite, Performance, Büroimmobilie, Index
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