
Die Bauindustrie verzeichnet im ersten Quartal 2014 ein Wachstum des Gesamtumsatzes von 11,5 Milliarden Euro, fast 26 Prozent mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) erhöhte seine Umsatzprognose und rechnet für 2014 mit einem Plus von 4,5 statt 3,5 Prozent.
Laut HDB lag das Auftragsplus in diesem Zeitraum bei sieben Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum (Destatis: 6,2 Prozent). Damit würden die Erlöse knapp unter 100 Milliarden Euro liegen. Kleinere Firmen seien nun im Schnitt drei Monate, größere Firmen sogar bis zu zwei Jahre ausgelastet, sagte Bauindustrie-Sprecher Heiko Stiepelmann.
Für eine gute Baukonjunktur sorgt vor allem die weiterhin starke Nachfrage nach Wohnimmobilien. Außerdem dürften Unternehmen mehr in Fabrik- oder Lagerhallen investieren. Sorgen bereitet hingegen der Öffentliche Bau: Der Bund werde als Impulsgeber weitgehend ausfallen, hieß es.
Destatis: Aufträge im März steigen um 5,6 Prozent
Im März 2014 sind die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum März 2013 preisbereinigt um 5,6 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, nahm dabei die Baunachfrage im Hochbau um 9,2 Prozent und im Tiefbau um 1,9 Prozent zu. Auch der Gesamtumsatz stieg gegenüber März 2013, und zwar um 30,4 Prozent auf rund 4,7 Milliarden Euro.
Das Bauhauptgewerbe (Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen) nutzte wie im Februar die ungewöhnlich warme Witterung und leistete um 26,4 Prozent mehr Arbeitsstunden als im Vorjahresmonat. Ende März 2014 waren in diesen Betrieben des Hoch- und Tiefbaus 400.000 Personen tätig; das waren etwa 11.000 Personen mehr als ein Jahr zuvor (+ 2,9 %).
60.000 neue Jobs am Bau seit 2009
Aufgrund der "Entwicklung im Wohnungs- und im Wirtschaftsbau wird sich 2014 der Beschäftigungsaufbau im deutschen Bauhauptgewerbe fortsetzen", sagte der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Prof. Thomas Bauer. Die durchschnittliche Zahl der tätigen Personen erhöhte sich Destatis zufolge von Januar bis März 2014 um 2,2 Prozent.
Im Jahresdurchschnitt 2014 würden voraussichtlich knapp 770.000 Menschen Arbeit finden; das seien etwa 10.000 mehr als 2013 und 60.000 mehr als zum im Jahr 2009. "Inzwischen sehen 54 Prozent der Bauunternehmen im Fachkräftemangel das größte Risiko für ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung", so Bauer weiter.
Anwerbung von Fachkräften im Ausland
Die Facharbeiterlücke könne auf dem deutschen Bauarbeitsmarkt kaum noch geschlossen werden, stellte Bauer fest. Die Arbeitskräftereserven seien weitgehend ausgeschöpft: Im April 2014 habe es nur noch 39.000 arbeitslose Baufacharbeiter und 1.900 arbeitslose Bauingenieure gegeben. Darüber hinaus könnten die Firmen den Abgang von Fachkräften in den Ruhestand über die Rekrutierung von Nachwuchskräften nicht mehr ausgleichen.
Immer mehr Unternehmen schließen die Facharbeiterlücke durch Anwerbung von Fachkräften aus dem europäischen Ausland, insbesondere aus Spanien, Portugal und Griechenland. 2013 sei im Bauhauptgewerbe die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit ausländischem Pass um 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, so Bauer. Damit ist der Anteil der ausländischen Mitarbeiter an den Belegschaften im September 2013 auf 10,7 Prozent angewachsen; im September 2009 waren es 7,8 Prozent.
Schlagworte zum Thema: Immobiliendienstleister, Bauindustrie, Wohnungsbau
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