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Prütting/Wegen/Weinreich, BGB - Kommentar, BGB § 126 BGB – Schriftform.

Prof. Dr. Martin Ahrens
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Gesetzestext

 

(1) Ist durch Gesetz schriftliche Form vorgeschrieben, so muss die Urkunde von dem Aussteller eigenhändig durch Namensunterschrift oder mittels notariell beglaubigten Handzeichens unterzeichnet werden.

(2) 1Bei einem Vertrag muss die Unterzeichnung der Parteien auf derselben Urkunde erfolgen. 2Werden über den Vertrag mehrere gleich lautende Urkunden aufgenommen, so genügt es, wenn jede Partei die für die andere Partei bestimmte Urkunde unterzeichnet.

(3) Die schriftliche Form kann durch die elektronische Form ersetzt werden, wenn sich nicht aus dem Gesetz ein anderes ergibt.

(4) Die schriftliche Form wird durch die notarielle Beurkundung ersetzt.

A. Anwendungsbereich.

 

Rn 1

§ 126 bestimmt die Anforderungen an die gesetzlich vorgeschriebene Schriftform. Für die rechtsgeschäftlich vereinbarte Schriftform normiert dies § 127. § 126 gilt für alle Schriftformerfordernisse des BGB und des Privatrechts. Kirchenverfassungsrechtliche Bestimmungen stellen keine Formvorschriften dar (Ddorf WM 19, 603). Schriftform verlangen die §§ 81 III, 111 2, 368, 484, 492, 505 II, 550, 568, 585a, 594, 595, 623 (für Kündigung, BAG DB 07, 919 Tz 70, NZI 17, 577; für Aufhebungsvertrag mit zwei ArbG-Unterschriften bei Kündigung und Klageverzichtsvereinbarung, BAG NZA 07, 1227 [BAG 19.04.2007 - 2 AZR 208/06] Tz 20, nicht aber für Abwicklungsvertrag, BAG NJW 07, 1831 [BAG 23.11.2006 - 6 AZR 394/06] Tz 19; zur Abgrenzung und zu der im Abwicklungsvertrag eröffneten Möglichkeit zum Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis, BAG NJW 16, 2138 [BAG 17.12.2015 - 6 AZR 709/14]), §§ 655b, 782, 792 I 2, 1154 I. Die gesetzliche Terminologie ist nicht einheitlich. Synonyme sind die schriftliche Anzeige, § 410 II, schriftliche Erklärung, §§ 32 II, 574b, 577 III, schriftliche Erteilung, §§ 1904 II, 1906 V – beachte nF §§ 1829, § 1820, schriftliche Erteilung einer Erklärung, §§ 702a II, 761, 766, 780, 781, schriftliche Festlegung, § 1901a I 1 – beachte nF § 1827, schriftliche Geltendmachung, § 611a IV, schriftliche Mitteilung, §§ 416 II, 485 IV, 575 I, 626 II, schriftliche Vereinbarung, §§ 557a, 557b, 641a III, schriftliche Zustimmung, §§ 33 I, 1128 II, ein schriftliches Verlangen, § 37 I, schriftlicher Vermerk, § 784 II oder das Ausstellen einer Urkunde, §§ 409, 410, 793. Nicht: § 5 I VAHRG (BVerwG NJW 08, 1975 [BVerwG 28.02.2008 - BVerwG 2 C 44.07] Tz 13), § 558a I (BGH NJW 11, 295 [BGH 10.11.2010 - VIII ZR 300/09]), der Verwahrungsantrag nach § 54a II Nr. 2, III BeurkG (BGH NJW-RR 17, 1336 [LG Krefeld 17.08.2017 - 1 S 40/17]), § 45k II 1 TKG (BGH NJW-RR 21, 839 [BGH 11.03.2021 - III ZR 96/20]). Die Zustimmung des neuen Mieters zu einem zwischen dem Vermieter und dem alten Mieter vereinbarten Mieterwechsel ist formfrei (BGH NJW-RR 05, 959 [BGH 20.04.2005 - XII ZR 29/02]).

 

Rn 2

Gesetz ist gem Art 2 EGBGB jede Rechtsnorm, auch eine Verordnung (BGH NJW-RR 07, 1382, Tz 8). Außerhalb des BGB ist Schriftform vorgeschrieben, etwa in den §§ 20 I, 32 I, 122 I, 134 III, 293 III AktG, 5 I, II ArbNErfG (BGH GRUR 20, 388 [BGH 17.12.2019 - X ZR 148/17]), 12 I AÜG (BGH NJW 05, 885 [BGH 02.12.2004 - IX ZR 200/03]), 15 III BBiG, 16 I BEEG (BAG NJW 16, 2906 [BAG 10.05.2016 - 9 AZR 145/15]), 77 II, 99 III BetrVG (BAG NJW 03, 844, Telefax), 112 BetrVG (BAG NZA 07, 266 Tz 33), 2 III 1 GOZ (BGH VersR 17, 232), 5, 11 II Nr 1 GenG, 90a I, 363 HGB, 22 KUG (BAG NJW 15, 2140), 6 I NutzungsentgeltVO aF (BGH NJW-RR 07, 1382 [BGH 21.03.2007 - XII ZR 176/04], Tz 7; seit 1.6.02 Textform), 4 I RVG (zur Formfreiheit nach §§ 34 RVG BGH NJW 16, 1596 [BGH 03.12.2015 - IX ZR 40/15]), 1 II TVG, 14 IV TzBfG (BAG NJW 05, 3596 [BAG 16.03.2005 - 7 AZR 289/04]; 08, 3453; NJW 16, 2134 [BAG 04.11.2015 - 7 AZR 933/13]; auch für Altersgrenzen BAG NZA 18, 507), 150 II VVG. Auch die durch Tarifvertrag bestimmte Schriftform fällt unter § 126 (§ 125 Rn 14). Auf öffentlich-rechtliche Verträge, §§ 57, 62 VwVfG, ist § 126 anwendbar (OVG Lüneburg NJW 98, 2921 [OVG Niedersachsen 25.07.1997 - 1 L 5856/95], str), nicht auf Verwaltungsvereinbarungen der Länder (BVerwG NVwZ 05, 1084 [BVerwG 19.05.2005 - BVerwG 3 A 3/04]). Da das Prozessrecht eigene Zwecke verfolgt, gelten dort abw Anforderungen (GmS-OGB NJW 00, 2341 [GmSOGB 05.04.2000 - GmS-OGB 1/98], Computerfax). Schriftformerfordernisse des europäischen Gemeinschaftsrechts erfasst § 126 nicht (BGH NJW 83, 521 [BGH 22.09.1982 - VIII ZR 215/79]).

 

Rn 3

§ 126 gilt für Rechtsgeschäfte. Auf rechtsgeschäftsähnliche Erklärungen ist die Vorschrift entspr anwendbar (BAG NJW 03, 844 [BAG 11.06.2002 - 1 ABR 43/01]). Für die tariflich geforderte schriftliche Geltendmachung eines Anspruchs kann ein Telefax genügen (BAG NJW 01, 988 [VG Berlin 01.12.2000 - 35 A 570.99]). Eine schriftliche Mahnung iSd § 28a I 1 Nr 4 lit a) BDSG kann online erfolgen (Braunschweig VuR 16, 388 [OLG Braunschweig 12.02.2016 - 2 U 59/15]).

B. Anforderungen.

I. Urkunde.

1. Gegenstand.

 

Rn 4

Die rechtsgeschäftliche Erklärung muss in einer Urkunde niedergelegt sein. Urkunde ist jede schriftlich verkörperte Willenserklärung, die geeignet und bestimmt ist, im Rechtsverkehr Bewe...

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