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Dötsch/Pung/Möhlenbrock (D/P/M), Die Körperschaftsteuer, ... / 4.3.6.2 Vergütungen für Gesellschafterfremdkapital

Dr. Rolf Möhlenbrock, Lisa Maiworm
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Tz. 102

Stand: EL 116 – ET: 12/2024

Die Rechtsfolge des § 8aKStG wird ausgelöst, wenn ein bestimmter Teil der Vergütungen für FK iHv 10 % der Nettozinsaufwendungen an den wes beteiligten AE, eine diesem nahe stehende Pers oder einen rückgriffberechtigten Dritten fließt. Für die in § 8a Abs 2 KStG aF und § 8a Abs 3 KStG vorgeschriebene 10 %-Prüfberechnung sind nach dem Gesetzeswortlaut eine Saldogröße (Nettozinsaufwendungen insges) und eine Bruttogröße (Zinsaufwendungen für Gesellschafterdarlehen) gegenüber zu stellen. Daraus können sich uU die folgenden Verwerfungen ergeben (ebenfalls hierzu s Förster, in Gosch, 4. Aufl, § 8a, Rn 58):

  • Die aus fiskalischer Sicht an und für sich begrüßenswerte Erzielung von Zins(mehr)einnahmen verringert die Saldogröße Nettozinsaufwendungen und erhöht das Risiko des Vorliegens einer schädlichen Gesellschafterfremdfinanzierung und damit der Nichtabziehbarkeit der Zinsen, da die infolge der 10 %-Grenze für Gesellschafterdarlehen zulässige Vergütungshöhe mit zunehmenden Zinseinnahmen sinkt. UE wäre es zutr gewesen, den Bruttozinsaufwand und nicht die Saldogröße als Bezugsgröße zu nehmen. Ebenso s Schaden/Käshammer (BB 2007, 2259, 2261); s Schänzle/Mattern (in Sch/F, 2. Aufl, § 8a KStG, Rn 177); s Dörfler (in E/S, 3. Aufl, § 8a KStG, Rn 75) und s Prinz (in H/H/R, § 8a KStG, Rn 23).
  • Im Einzelfall können die Zinseinnahmen sogar höher als die Zinsaufwendungen sein, und die Bezugsgröße Nettozinsaufwendungen wird negativ. Der Sache nach möchte man meinen, dass nun der vom Gesetz geforderte Fall von die Zinseinnahmen übersteigendem Zinsaufwendungen nicht vorliegt und somit § 8a Abs 2 KStG aF und § 8a Abs 3 KStG keine Anwendung findet. Folgt man dagegen der oben beschriebenen (zugegebenermaßen ungewöhnlichen) Systematik des § 8a KStG, wonach mit steigenden Zinseinnahmen (bei gleich bleibendem Zinsaufwendungen) das Risiko der Nichtabziehbarkeit der Zinsen steigt, wären bei negativem Nettozinsaufwendungen konsequenterweise keine Zinsen auf Gesellschafterdarlehen mehr zulässig. Krit s Ganssauge/Mattern, DStR 2008, 214.

Nach uE zutr Verw-Auff (s Schr des BMF v 04.07.2008, BStBl I 2008, 718, Rn 82; Entw eines Schr des BMF, Stand 18.09.2024, Rn 86) sind in die 10 %-Prüfberechnung die Vergütungen für Gesellschafter-FK unabhängig davon einzubeziehen, ob sie sich auf den inl oder den ausl Gewinn der Kö ausgewirkt haben. Dies gilt auch dann, wenn der ausl Gewinn der Kö im Inl nicht besteuert wird. Dies ist zB dann der Fall, wenn es sich um einen ausl BetrSt-Gewinn in einem DBA-Freistellungsstaat handelt. GlA s Schänzle/Mattern (in Sch/F, 2. Aufl, § 8a KStG, Rn 194). Im Extremfall kann die Verw-Auff somit dazu führen, dass die Rechtsfolgen des § 8a Abs 2 KStG aF und § 8a Abs 3 KStG ausschließlich durch Zinsaufwendungen ausgelöst werden, die das inl Einkommen nicht gemindert haben. Krit hierzu s Fischer/Wagner (BB 2008, 1872, 1878). Prinz (in H/H/R, § 8a KStG, Rn 19); Goebel/Eilinghoff (DStZ 2010, 515, 517) und Frotscher (in F/D, § 8a KStG, Rn 154) gehen davon aus, dass nur inl Zinsaufwendungen und -erträge einzubeziehen sind.

Fraglich ist, ob auch in die Vergleichsgröße Nettozinsaufwendungen Erträge und Aufwendungen einzubeziehen sind, die sich auf den inl stpfl Gewinn nicht ausgewirkt haben. Nach der Definition des § 4h Abs 3 S 1 bis 3 EStG fließen in die Nettozinsaufwendungen nur Beträge ein, die sich auf den inl Gewinn ausgewirkt haben (s Tz 220). Da § 8a KStG keine Modifikation der Nettozinsaufwendungen vorsieht, müssten eigentlich die Nettozinsaufwendungen iSd § 4h Abs 1 S 3 iVm Abs 3 EStG zugrunde gelegt werden. Die Fin-Verw geht hingegen wegen der Folgerichtigkeit davon aus, dass in die Berechnung der Nettozinsaufwendungen sämtliche Zinsaufwendungen und –erträge unabhänging von ihrer stlichen Berücksichtigung im Inl einfließen.

 

Tz. 103

Stand: EL 116 – ET: 12/2024

Im Hinblick darauf, dass § 4h Abs 3 S 2 EStG aF den Begriff der "Zinsaufwendungen" mit "Vergütungen für FK" definiert, ist davon auszugehen, dass für Zwecke des § 4h EStG und des § 8a KStG beide Begriffe grds den gleichen Inhalt haben. Die Begriffe sind uE für die Zinsschrankenregelung und den § 8a KStG gleich auszulegen, dh, dass auch Auf- und Abzinsungsbeträge in beide Vergleichsgrößen einfließen (glA s Grotherr IWB Gr 3 F 3, 1489, 1497; s Scheunemann/Socher BB 2007, 1144, 1147 und s Frotscher, in F/D, § 8a KStG, Rn 156, da die Definitionen des § 4h Abs 3 EStG auch iRd § 8a KStG zu beachten sind und es einer ausdrücklichen Verweisung damit nicht bedurft hätte). Wegen der Frage, was im Einzelnen unter "Vergütungen für FK" fällt, s Tz 218 ff. Stangl/Hageböke (in Schaumburg/Rödder, URef 2008, 499, 505) und Schaden/Käshammer (BB 2007, 2259, 2261) wollen unter Bezugnahme auf den Gesetzeswortlaut zB Auf- und Abzinsungen zwar bei der Bildung des Nettozinsaufw, nicht aber bei der Ermittlung der an die wes beteiligten AE, nahe stehenden Personen und die Rückgriffsberechtigten gezahlten Vergütungen einbeziehen. Ebenso s Prinz (in H/H/R, § 8a KSt...

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