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BGH Beschluss vom 09.06.2008 - II ZR 268/07

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Entscheidungsstichwort (Thema)

Gesamtschuldnerinnenausgleich. Verschuldensanteil. BGB-Gesellschaft

 

Leitsatz (amtlich)

Hat einer von mehreren Gesellschaftern einer BGB-Gesellschaft (hier: einer ärztlichen Gemeinschaftspraxis von Gynäkologen) schuldhaft verursacht, dass die Gesellschaft auf Schadensersatz in Anspruch genommen werden konnte, kann dies im Rahmen des Gesamtschuldner-Innenausgleichs unter Heranziehung des Gedankens des § 254 BGB zu einer Alleinhaftung des schuldhaft handelnden Gesellschafters im Verhältnis zu seinen Mitgesellschaftern führen (Bestätigung von BGH, Urt. v. 15.10.2007 - II ZR 136/06, ZIP 2007, 2313 Tz. 25).

 

Normenkette

BGB §§ 254, 426 Abs. 1

 

Verfahrensgang

OLG Zweibrücken (Urteil vom 06.11.2007; Aktenzeichen 5 U 16/07)

LG Kaiserslautern (Entscheidung vom 23.05.2007; Aktenzeichen 4 O 1114/04)

 

Tenor

Die Parteien werden darauf hingewiesen, dass der Senat beabsichtigt, die Revision des Beklagten gegen das Urteil des 5. Zivilsenats des Pfälzischen OLG Zweibrücken vom 6.11.2007 nach § 552a ZPO zurückzuweisen.

Streitwert: 35.000 EUR.

 

Gründe

[1] Zulassungsgründe (§ 543 Abs. 2 ZPO) liegen nicht vor. Die Revision hat auch keine Aussicht auf Erfolg.

[2] I. Entgegen der Ansicht des Berufungsgerichts kommt der von ihm formulierten Rechtsfrage keine grundsätzliche Bedeutung zu. Die Grundsätze des Innenausgleichs unter BGB-Gesellschaftern sind in der Rechtsprechung des erkennenden Senats, wie auch das Berufungsgericht nicht verkannt hat, hinreichend geklärt (s. zuletzt BGH, Urt. v. 15.10.2007 - II ZR 136/06, ZIP 2007, 2313 ff. Tz. 14, 25 m.w.N.). Für eine ärztliche Gemeinschaftspraxis gelten insoweit keine Besonderheiten. Sind die Gesellschafter, wie hier, zu gleichen Teilen an Gewinn und Verlust der Gesellschaft beteiligt, ist dieser Maßstab grundsätzlich auch für den Ausgleich im Innenverhältnis maßgeblich (BGH, Urt. v. 17.12.2001 - II ZR 382/99, ZIP 2002, 394, 396; BGHZ 103, 72, 76; v. 15.10.2007, a.a.O., Tz. 25). Anderes kann gelten, wenn die der gesamtschuldnerischen Haftung zugrunde liegende Verbindlichkeit der Gesellschaft auf dem schuldhaften Verhalten eines der Gesellschafter beruht. Wie auch sonst im Gesamtschuldner-Innenausgleich (s. dazu Staudinger/Noack, BGB 2005 § 426 Rz. 97 ff.) kann dies unter Heranziehung des Gedankens des § 254 BGB im Innenverhältnis zu einer Alleinhaftung des schuldhaft handelnden Gesellschafters im Verhältnis zu seinen Mitgesellschaftern führen (Senat, Urt. v. 15.10.2007, a.a.O.). Ob diese Voraussetzungen erfüllt sind, ist jedoch eine Frage des Einzelfalls und daher nicht von grundsätzlicher Bedeutung.

[3] II. Die Revision hat auch keine Aussicht auf Erfolg.

[4] 1. Zu Unrecht rügt die Revision, das Berufungsgericht habe den Grundsatz der Subsidiarität der Gesellschafterhaftung übersehen. Zur Beachtung dieses Grundsatzes bestand seitens des Berufungsgerichts angesichts des übereinstimmenden Vortrags der Parteien, wonach zwischen ihnen allein der Gesamtschuldner-Innenausgleich streitig war, keine Veranlassung.

[5] 2. Ebenfalls zu Unrecht rügt die Revision die Heranziehung des § 254 BGB im Rahmen der Prüfung des Gesamtschuldner-Innenausgleichs zwischen den Parteien (s. oben I a.E.).

[6] 3. Bei der Rüge im Zusammenhang mit der angeblich fehlerhaften Anwendung des § 254 BGB durch das Berufungsgericht verkennt die Revision, ohne die diesbezüglichen Feststellungen zu rügen, dass das Berufungsgericht in Übereinstimmung mit dem LG davon ausgegangen ist, dass eine möglicherweise vom Kläger unterlassene Aufklärung des Beklagten über die Risikoschwangerschaft der Mutter des geschädigten Kindes für die tatsächlich eingetretenen Schäden nicht (mehr) ursächlich war. Das Berufungsgericht hat insoweit zum Alleinverschulden des Beklagten ausdrücklich festgestellt, dass ein etwa unterlassener Hinweis des Klägers sich auf die späteren Behandlungsfehler des Beklagten nicht ausgewirkt hat, da ihm zum Zeitpunkt seiner grob fehlerhaften Entscheidungen der Zustand der Patientin bekannt war.

 

Fundstellen

Haufe-Index 2039233

BB 2008, 2372

DStR 2008, 2029

NWB 2008, 3739

BGHR 2008, 1223

EBE/BGH 2008

NJW-RR 2009, 49

JR 2009, 423

JurBüro 2009, 50

NZG 2008, 777

StuB 2008, 895

WM 2008, 1873

ZIP 2008, 1915

ArztR 2009, 103

KÖSDI 2008, 16235

MDR 2008, 1282

MedR 2009, 226

VersR 2009, 795

GesR 2008, 631

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