Die Idee des Working out loud® stammt ursprünglich von dem IT-Spezialisten Bryce Williams. Er fasste 2010 in einem Blogpost seinen Vorschlag folgendermaßen zusammen: "Working Out Loud = Observable Work + Narrating Your Work". Im Kern fordert er dazu auf, nicht nur seine Aufgaben zu erledigen, sondern andere daran teilhaben zu lassen und gemeinsam zu lernen, um besser zu werden. Für ihn hieß das, die eigene Arbeit in Wiki-Tools und Open File Libraries sichtbar zu machen und in Social Media Kanälen sowie Blogs darüber zu schreiben. Das passt zur Haltung im Wissensmanagement (Wissen teilen), unterstützt das Vernetzen mit anderen und bildet ein Gefäß für Kooperation und Kollaboration. Die Elemente zeigen sich später in John Steppers Working out loud® – einem peer-Coaching-Programm, das sich durch seine Initiative weltweit in Organisationen und in sozialen Netzwerken verbreitet hat.
John Stepper schreibt auf seiner Website:"Viele große Unternehmen arbeiten so, als wäre es 1995. Vor Google. Vor Facebook. Eine übermäßige Abhängigkeit von E-Mails, Besprechungen und Managern, um Informationen zu finden und die Arbeit zu koordinieren. Meine Mission ist es, das zu ändern. Durch die Anwendung von Tools und Praktiken, die wir im Internet sehen – Dinge wie soziale Unternehmensnetzwerke und Communities of Practice – können wir die Arbeit effektiver und erfüllender gestalten. Das ist es, was ich Vollzeit in einer globalen Bank mache. Die Modernisierung der Arbeit auf diese Weise birgt ein enormes wirtschaftliches und vor allem menschliches Potenzial. Mitarbeiter, die offener und vernetzter arbeiten – "Working Out Loud" – haben mehr Kontrolle über ihre Karriere und ihr Leben."
Im Jahr 2015 veröffentlichte John Stepper ein Buch, in dem er ein schlüssiges Konzept zusammenstellt. Der Kerngedanke des Buchs ist, dass jeder auch in Situationen der beruflichen Frustration, der Isolation und Unzufriedenheit mit dem Job, sich selbst und eigeninitiativ beginnen kann. Er kann seine Organisation von innen heraus verändern und sich ein Netzwerk schaffen, das sich gegenseitig bei der Erreichung von Zielen unterstützt.
Die 5 Werte von Working out loud® sind
- Beziehungen aufbauen
- Großzügigkeit
- gemeinsam lernen
- mit der eigenen Arbeit sichtbar werden
- persönlich wachsen
Abb. 1: Die 5 Elemente von Working out loud®
Das geschieht, indem sich kleine Gruppen von 4 bis 5 Personen (WOL-Circles) 12 Wochen lang treffen und gegenseitig darin unterstützen, ein persönliches Ziel zu erreichen. Für jede Woche gibt es eine Beschreibung (Guide) mit Übungen und Vorschlägen, die eine Struktur für die Treffen und Anregungen bieten, was jeder Einzelne für das Erreichen des Ziels tun kann. Sie sorgen für die Motivation für Veränderungen, sie ermutigen und eröffnen neue Perspektiven. Die Übungen stellen eine Mischung aus Tools zur Selbsterkenntnis, zur Erweiterung des Horizonts und zum Vernetzen mit anderen – auch in Social Media Kanälen – dar. In einem weiteren Teil des Buchs beschreibt er die Reise durch 12 Wochen mit Anregungen und Vorschlägen, welche Schritte auf dem Weg zur Zielerreichung gegangen werden können. Die 12 Guides dienen dazu, neu auf sich selbst und seine Stärken und Kompetenzen zu blicken, den eigenen Horizont zu erweitern, sein Netzwerk zu erweitern und mit der eigenen Arbeit sichtbarer zu werden.
Die Guides bieten jeweils Anregungen, selbst kleinste Schritte zu tun oder auch etwas mehr in die Woche zu investieren. In den Gruppentreffen können die Aufgaben entweder erledigt werden oder die Erfahrungen bei der Vorbereitung der Aufgaben für das Treffen reflektiert werden. Dabei können auch die sozialen Netzwerke und deren Möglichkeit zur Kollaboration genutzt werden. Wieviel jeder für sein Ziel auf dieser Reise tut, bleibt jedem selbst überlassen.
Die Elemente von Working out loud® sind also
- WOL-Guide
- WOL-Circle
- WOL-Termine
- eventuell auch Mentoren als Begleiter:innen von WOL-Circles
John Stepper ist dabei, weitere Leitfäden zu entwickeln und bereitzustellen (den WOL-SC-Leitfaden).