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Wie Motivation und Vergütung zusammenhängen / 8 Von der Möhre und dem inneren Antrieb

Sven Franke, Stefanie Hornung
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Doch nun noch einmal zurück vom Sinn zur Motivationstheorie. Wie ist das nun mit der extrinsischen und intrinsischen Motivation? In vielen Veröffentlichungen werden die beiden Begriffe als Gegensatzpaare verwendet: die extrinsische Motivation als durch Belohnung oder Bestrafung von außen angeregte Handlung und die intrinsische Motivation als in der Person angelegter Antrieb für ein selbstbestimmtes Tun.

Als extrinsisch motiviert gilt ein Handeln dann, wenn die Handlung und das Handlungsziel thematisch nicht miteinander übereinstimmen.[1] Das heißt, ein Handelnder tut die Dinge nicht ihrer selbst wegen, sondern weil er oder sie dafür von außen belohnt wird oder eine Bestrafung fürchtet. Bei der intrinsischen Motivation kommt das Motiv zur Handlung aus der Person selbst. Handlung und Handlungsziel stimmen überein.

Doch was bedeutet das übertragen auf eine konkrete Situation? Nehmen wir das folgende Beispiel: Sven ist ein leidenschaftlicher Angler. Er genießt es, entlang von Flüssen zu spazieren und dabei nach Fischen Ausschau zu halten. Hat er einen entdeckt, nimmt er seine Angel und versucht den Fisch zu fangen. Hat er ihn erst einmal am Haken und kurz darauf im Kescher, ist sein Ziel erreicht. Er nimmt den Fisch vom Haken und wirft ihn zurück ins Wasser. Im Mittelpunkt stehen also das Angeln und Fischfangen an sich. Svens Leidenschaft fürs Angeln ist somit intrinsisch motiviert. Anders würde es sich verhalten, wenn Sven nur dann Fische fangen würde, wenn ihn jemand dafür bezahlte. Das Handlungsziel wäre die Bezahlung und nicht das Angeln an sich.

Doch die Motive, die Menschen zum Handeln bewegen, sind deutlich komplexer, als diese beiden vermeintlichen Gegensatzpaare erscheinen lassen.

Folgt man den Lernpsychologen Edward L. Deci und Richard M. Ryan, die an der Universität von Rochester im Bundesstaat New York, USA, lehren, erleben Individuen Handlungen dann als freigewählt, wenn sie ihren Zielen und Wünschen entsprechen. Andere Handlungen werden dagegen als aufgezwungen erlebt, sei es durch andere Personen oder auch durch sogenannte intrapsychische Zwänge. In dem Ausmaß, in dem Menschen eine motivierte Handlung als frei gewählt erleben, gilt sie als selbstbestimmt oder autonom. In dem Maße, in dem sie sie als aufgezwungen erleben, gilt sie als kontrolliert. Selbstbestimmtes und kontrolliertes Verhalten definieren Deci und Ryan dabei als Endpunkte eines Kontinuums.[2]

Und so unterscheiden die beiden Psychologen bei der extrinsischen Motivation 4 Grade der äußeren Regulation. Die so genannte "externale Regulation" entspricht der hinlänglich bekannten extrinsischen Motivation. Das heißt, an eine Handlung ist eine Belohnung oder Bestrafung gekoppelt.

Abb. 5: Kontinuum der extrinsischen zur intrinsischen Motivation in Anlehnung an Deci/Ryan.

Der nächste Grad extrinsischer Motivation ist die "introjezierte Regulation". Hier liefern innere Anstöße die Motivation für das Handeln. Man tut eine Sache nicht aus eigener Motivation, sondern "weil es sich so gehört" oder "man es so tut". Handelt man im Widerspruch zu dieser "introjezierten Regulation", entsteht ein schlechtes Gewissen. Es sind also innere Verpflichtungen aufgrund äußerer Rahmensetzungen, wie beispielsweise kulturelle Gepflogenheiten oder auch implizite Regeln, die zum Handeln motivieren. Hierfür könnte folgende Situation als Idealtypus gelten: Ted liegt nach einem langen Bürotag entspannt auf dem Sofa. Doch er weiß, bald schon kommt sein Partner nach Hause und in der Küche steht noch Geschirr vom Vortag im Spülbecken. Er könnte jetzt einfach noch etwas liegen bleiben oder aber in die Küche gehen und sie auf Vordermann bringen, bevor der Liebste nach Hause kommt. Steht er nun auf und geht seinem Impuls nach, dann tut er dies sehr wahrscheinlich, um ein schlechtes Gewissen zu vermeiden und folgt einer "introjezierten Regulation".

Bei der "identifizierten Regulation" tut man etwas, weil man sich mit dem Ziel identifiziert: "Die persönliche Relevanz resultiert daraus, dass man sich mit den zugrundeliegenden Werten und Zielen identifiziert und sie in das Selbstkonzept integriert hat".[3] "Ich tue etwas, weil das Ergebnis meiner Handlung mir etwas ermöglicht." Dazu folgendes Beispiel: Chiara ist in der 13. Klasse des Gymnasiums und möchte nach dem Abitur eine Ausbildung zur Krankenschwester machen. Ihr langfristiges Ziel ist es, Medizin zu studieren. Doch der aktuelle Numerus clausus von 1,0 ist für sie, wie für viele andere, nicht erreichbar. Daher wählt sie den Weg über die Ausbildung zur Krankenschwester. Denn diese Ausbildung wird ihr als Wartesemester gleich doppelt angerechnet, da sie in der Zeit bis zum Studienbeginn bereits relevante Inhalte und Kompetenzen für das Studium lernt. Daraus folgt, dass Chiara ihre Motivation aus ihrem selbstgesteckten Ziel zieht, aber nicht aus der Handlung, die sie zu ihrem Ziel führt.

Die "integrierte Regulation" kommt der intrinsischen Motivation am nächsten. Ziele, Normen und Handlungsstrategien, mit denen sich das Individuum ...

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