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Treibhausgasbilanz und Carbon-Accounting in der Controlling-Praxis

Andrea Engelien
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Zusammenfassung

 
Überblick

Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels und der damit verbundenen Risiken für Organisationen und die Gesellschaft ist es für Unternehmen zukünftig unerlässlich, eine sogenannte Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) zu erstellen. Die Grundlagen dazu werden in diesem Beitrag erläutert.

1 Wie das Controlling dazu beitragen kann, den Klimawandel zu bekämpfen

1.1 Warum ist unternehmerischer Klimaschutz so wichtig?

Larry Fink (Gründer und Chef von Blackrock Inc.) schrieb in einem Brief an die Aktionäre des weltgrößten Vermögensverwalters dieser Welt im Januar 2022: "Wir haben Nachhaltigkeit ins Zentrum unseres Handelns gerückt. Nicht etwa weil wir Umweltschützer, sondern weil wir Kapitalisten und Treuhänder unserer Kunden sind."

Klimaschutz als eines der zentralen Handlungsfelder der ökologischen Nachhaltigkeit wird mit dieser Aussage auf die gleiche Ebene wie die finanzielle Performance gehoben. Aber nicht nur Investoren, sondern auch Mitarbeitende, Kunden und weitere Stakeholder verlangen heute von Unternehmen klare Aussagen, inwieweit sie die Ziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) umsetzen.

1.2 Das sind die Ziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS)

Deutschland möchte bis zum Jahr 2030 seinen Treibhausgas-Ausstoß gegenüber dem Jahr 1990 um 65 % verringern, bis zum Jahr 2050 um 100 %. Diesem Klimaziel vorausgegangen war eine Klage beim Bundesverfassungsgericht. Dieses erklärte am 29.4.2021 das Deutsche Klimaschutzgesetz in Teilen für verfassungswidrig. Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts verpflichtete den Staat aktiv vorzubeugen, sodass es in Zukunft nicht zu unverhältnismäßigen Einschränkungen der Freiheitsgrundrechte der heute jüngeren Menschen kommt. Daher wurde das Ziel bis 2030 auf 65 % erhöht.

Die höheren Ambitionen wirken sich auch auf die CO2-Minderungsziele bis zum Jahr 2030 in den einzelnen Sektoren aus: Diese sind:

  • Energiewirtschaft,
  • Industrie,
  • Verkehr,
  • Gebäudebereich und
  • Landwirtschaft.

Damit leistet Deutschland seinen Beitrag zur Erreichung des Ziels des Klima-Abkommens von Paris, nämlich die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad.

1.3 Die Maßnahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS)

Um dies zu gewährleisten, gibt es in Deutschland bereits seit 2021 eine CO2-Steuer für

  • Benzin,
  • Diesel,
  • Heizöl,
  • Flüssiggas,
  • Erdgas
  • und ab 2023 zusätzlich für Kohle.

Aktuell liegt die CO2-Steuer bei 30 EUR/Tonne CO2 und wird bis 2025 auf 55 EUR/Tonne CO2 steigen. Außerdem gibt es den regulierten Emissionshandel auf EU-Ebene für die großen Energie- und Industrieanlagen sowie für den Flugverkehr innerhalb der EU. Diese müssen ihre Emissionen durch CO2-Zertifikate abdecken. Betroffen sind z. B. Unternehmen in der Eisen- und Stahlindustrie sowie Stromproduzenten.

1.4 Investitionen in Klimaschutz werden sich langfristig rechnen!

Als Unternehmen heute in Klimaschutz zu investieren, wird sich langfristig rechnen. Denn einerseits werden Abhängigkeiten reduziert und Risiken minimiert, andererseits auch finanzielle Anreize für die Reduktion von CO2 geschaffen.

2 Treibhausgase und Methodik der Treibhausgasbilanzierung

Treibhausgase sind mehr als nur CO2. Doch welche Treibhausgase gibt es und wie unterscheidet sich der Unternehmensfußabdruck vom Produktfußabdruck? Mehr dazu erfahren Sie in diesem Kapitel.

2.1 Die verschiedenen Arten von Treibhausgasen

Im allgemeinen Sprachgebrauch sprechen wir, wenn von Treibhausgasen die Rede ist, von CO2. Es gibt aber weitere klimaschädliche Gase, die teilweise sogar wesentlich gefährlicher sind als CO2. Dank des sogenannten Treibhausgaspotenzials (Global Warming Potential, GWP) ist es möglich, den potenziellen Beitrag eines Stoffes zur Erderwärmung relativ zu Kohlendioxid zu bestimmen und dadurch Treibhausgase miteinander zu vergleichen. In einer Treibhausgasbilanz werden die Emissionen in CO2-Äquivalente umgerechnet und ausgewiesen. In Abb. 1 ist die Zusammensetzung der Treibhausgase ersichtlich.

Abb. 1: Arten von Treibhausgasen

(Quelle: IPCC Report 2014)

2.2 So funktioniert die Methodik der Treibhausgasbilanzierung

Grundsätzlich lassen sich zwei verschiedene Arten von Treibhausgasbilanzen unterscheiden:

  • Der Unternehmensfußabdruck (Corporate Carbon Footprint, CCF) hilft Unternehmen, das größte Potenzial zur Reduzierung von THG-Emissionen in der gesamten Unternehmenskette zu identifizieren. Er dient zum Nachweis, dass ein Unternehmen insgesamt klimafreundlich produziert und arbeitet. Geltende Normen sind das Greenhouse Gas Protocol (GHG) und DIN EN ISO 14064-1.
  • Mit dem Produktfußabdruck (Product Carbon Footprint, PCF) lassen sich Optimierungspotenziale für einzelne Produkte identifizieren und produktspezifische Verbesserungsmaßnahmen einleiten. Er dient zum Nachweis, dass ein bestimmtes Produkt eines Unternehmens eine geringere Auswirkung auf das Klima hat. Anwenden lassen sich die Normen PAS 2050 und DIN EN SIO 14040 u. 14067.

Das GHG und die DIN EN ISO 14064-1 sind einander sehr ähnlich. Beide berücksichtigen alle CO2-Äquivalente.

2.3 Einteilung der Emissionen in 3 Scopes

Die Einteilung der Emissionen erfolgt anhand des GHG in 3 Scopes:

  • Scope 1: direkte Emissionen des Unternehmens aus eigenen und kontrollierten Quellen.
  • Scope 2: indirekte Emissionen des Unternehmens, welche bei der Erzeugung der vom Unternehmen eingekauften und verbrauchten Energie entstehen. Hierunter fallen Strom, Dampf, Wärme und Kühlung.
  • Scope 3: alle restlichen indirekten Emissionen der Wertschöpfungskette eines Unternehmens.

Für einen Unternehmensfußabdruck sind alle Scope 1 und Scope 2 Emissionen zu ...

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