Case-Study ServCo GmbH: Ausgangslage
Die Auftragslage der ServCo GmbH ist grundsätzlich gut. Jedoch sind aufgrund der volkswirtschaftlichen Einflüsse aus Corona-Pandemie, politischen Spannungen und der resultierenden Störung der Logistikketten erhebliche Schwankungen des Absatzes zu verzeichnen. Die etablierten manuellen Prognosemodelle sind nicht mehr ausreichend, um verlässliche Forecasts zu erstellen.
Ein Projektteam soll diesen Prozess überarbeiten. Mit Hilfe neuer digitaler Ansätze wie beispielsweise Machine Learning-Methoden sollen unterschiedlichste Datenquellen automatisiert verknüpft und analysiert werden, um mittels vielfältiger Indikatoren verlässliche Ausgangsdaten für den Finanz-Forecast zu ermitteln.
Aufgrund der volatilen Gesamtlage und der mangelnden bisherigen Erfahrung soll das Projekt als agiles Projekt aufgesetzt werden. Der Leiter Controlling unterstützt die entsprechende Initiative des Projektleiters. Im Unternehmen hat bisher lediglich der IT-Bereich agile Ansätze eingeführt. Eine Schulungsmaßnahme der Führungskräfte zum Thema agiles Arbeiten vor 12 Monaten war zwar durchgeführt worden, führte im Nachgang allerdings zu keinerlei Veränderungen an Arbeitsorganisation und Prozessen.
Das Projektteam erarbeitet einen Vorschlag für das Projekt-Setup. Kurz vor dem Kick Off-Meeting gibt es jedoch Bedenken seitens des Führungskräfte-Teams im Controlling: Die sonst übliche Steuergruppe entfällt. Statt eines Projektleiters soll ein erfahrener Experte als Product Owner weitreichende inhaltliche Kompetenzen erhalten. Welchen Einfluss und welche Rollen die Führungskräfte einnehmen sollen, erscheint unklar.