Sie verwenden eine veraltete Browser-Version. Dies kann unter Umständen zu Einschränkungen in der Funktion sowie Darstellung führen. Daher empfehlen wir Ihnen, einen aktuellen Browser wie z.B. Microsoft Edge zu verwenden.
Personal
Steuern
Finance
Immobilien
Controlling
Themen
Öffentlicher Dienst
Recht
Arbeitsschutz
Sozialwesen
Sustainability
Haufe.de
Shop
Service & Support
Newsletter
Kontakt & Feedback
Login

Personal Steuern Finance Immobilien Controlling Öffentlicher Dienst Recht Arbeitsschutz Sozialwesen
Immobilien
Controlling
Öffentlicher Dienst
Recht
Arbeitsschutz
Sozialwesen
Sustainability
Themen

Psychische Belastung am Arbeitsplatz: Geeignete Maßnahme ... / 9 Spezielle problembezogene Maßnahmen

Dipl.-Psych. Julia Scharnhorst
Sie haben bereits ein Haufe Produkt? Hier anmelden

Arbeitgeber können auch spezielle Angebote im Unternehmen etablieren, die sich auf bestimmte Problembereiche beziehen, die entweder die Firma besonders schädigen oder besonders gravierende Folgen für die betroffenen Mitarbeitenden haben. Dazu zählen Burnout, Mobbing und Alkoholismus.

9.1 Burnout

Mit Burnout wird eine starke Reaktion auf andauernde Belastungen beschrieben. Diese Reaktion kann sich entweder psychisch oder körperlich äußern. Häufig hat ein ausgeprägtes Burnout-Syndrom langfristige Folgen für das Wohlbefinden und die Gesundheit der betroffenen Beschäftigten. Daher ist es auch im Interesse des Arbeitgebers, Burnout-Fälle in der Belegschaft nach Möglichkeit zu verhindern.

9.1.1 Symptome

Es gibt keine einheitliche Definition von Burnout und auch kein festes und einheitliches Erscheinungsbild. Es werden bis zu 130 unterschiedliche Symptome beschrieben. Auch im klinischen Sinne ist Burnout kein Krankheitsbild, sondern gilt als Zusatzdiagnose, z. B. zu einer Depression. Burnout zeigt sich meist auf 4 Ebenen des Organismus: dem körperlichen Befinden, dem Gefühlsleben, der geistigen Leistungsfähigkeit und der Fähigkeit und Bereitschaft zur sozialen Interaktion. Leitsymptom eines Burnout-Zustands ist oft eine ausgeprägte Erschöpfung.

Die körperliche Erschöpfung kann sich in einer Fülle unterschiedlicher und unspezifischer Symptome äußern, z. B. Schlafstörungen, Müdigkeit, Erschöpfung, Energiemangel, Verspannungen, Kopfschmerzen, geschwächtes Immunsystem, erhöhter Blutdruck, Magen-Darm-Beschwerden usw.

Die psychische Erschöpfung kann sich ebenfalls auf sehr unterschiedliche Weise bemerkbar machen:

  • Frustration, Desillusion, Verlust von Idealismus,
  • weniger Einfühlungsvermögen, mechanisches "Funktionieren",
  • Ungeduld, Intoleranz, Reizbarkeit, unkontrollierte Gefühlsausbrüche,
  • aggressives Verhalten,
  • verminderte emotionale Belastbarkeit, Entmutigung,
  • starker Widerwille, zur Arbeit zu gehen,
  • Zynismus, Sarkasmus, Schlechtmachen von Klienten, Patienten,
  • Misstrauen, Angst, Nervosität,
  • Flucht- und Selbstmordgedanken,
  • Neigung zum Weinen, depressive Reaktionen, Rückzug.

Die mentale Erschöpfung kann sich z. B. zeigen als Gedächtnis- oder Konzentrationsschwäche, Entscheidungsschwäche, Verlust der Motivation, Verlust der Flexibilität, Durchsetzungsschwäche, "Dienst nach Vorschrift".

Der letzte Bestandteil, die soziale Erschöpfung, betrifft die Unfähigkeit, noch soziale Kontakte angemessen aufrechterhalten zu können. Sie zeigt sich z. B. durch:

  • soziale Kontakte als Belastung empfinden,
  • Unfähigkeit, sich auf andere Menschen einzulassen, ihnen zuzuhören,
  • Überdruss bzw. Unlust, Menschen zu treffen,
  • Verschieben von Klientenkontakten,
  • häufigere Fehlzeiten,
  • längere Pausen,
  • verringerte Konfliktfähigkeit,
  • Rückzug, Isolation,
  • Flucht in Computerspiele, TV, digitale Medien,
  • Partner- und Familienprobleme.

Da Burnout keine klinische Diagnose ist, gibt es auch nur wenige Angaben über die Häufigkeit des Syndroms. Bei bestimmten Berufsgruppen, die sehr anstrengende und belastende Berufe mit viel Sozialkontakt haben, ist Burnout besonders häufig anzutreffen. So sind bei den Ärzten ca. 15–30 % betroffen, bei den Lehrern ca. 35 % und bei Pflegekräften auf Intensiv-, Aids- und Krebsstationen ca. 40–60 %. Eine Studie aus Finnland ergab, dass ein milder Burnout bei 25 % der Berufstätigen vorliegt, ein schwerer Burnout bei 2,4 %.

9.1.2 Auslöser und Risikofaktoren

Ein Burnout-Syndrom wird ausgelöst durch eine Kombination von

  • äußeren Faktoren, z. B. Belastungen aus der Arbeitswelt und dem Privatleben und
  • inneren Faktoren, wie Persönlichkeit, Werte und Einstellungen.
 
Achtung

Diese äußeren Faktoren begünstigen Burnout

Zu den äußeren Faktoren am Arbeitsplatz, die ein Erschöpfungssyndrom begünstigen können, gehören:

  • zu hohe Arbeitsbelastung,
  • mangelnde Ressourcen (Personal, Finanzmittel, ideelle Unterstützung),
  • zu wenig positives Feedback,
  • dauernde Probleme von Kunden,
  • keine klare Abgrenzung zwischen Beruf und Privatleben,
  • zu starkes Engagement für das Unternehmen,
  • zu hohe oder unklare Erwartungen und Ziele,
  • Zerrissenheit zwischen Erwartungen des Chefs und der Kunden,
  • schlechte oder unflexible Arbeitsorganisation,
  • schlechte Teamarbeit,
  • Fehlen sozialer Unterstützung.

Bestimmte Risikofaktoren können das Auftreten von Burnout bei Beschäftigten begünstigen:

  • wenig Partizipation im Arbeitsalltag: 3,5-fach erhöhtes Risiko;
  • belastendes Sozialklima und Vorgesetztenverhalten: 1,5 bis 1,8-fach erhöhtes Risiko;
  • Führungsstil wenig mitarbeiterorientiert: 2,5-fach erhöhtes Risiko;
  • Führungsstil mit wenig sozialer Unterstützung: 2,3-fach erhöhtes Risiko.

9.1.3 Maßnahmen gegen Burnout

Entsprechend den verschiedenen Ursachen lassen sich bei Burnout sowohl organisatorische, als auch individuelle Gegenmaßnahmen unterscheiden (Tab. 1).

 
Organisatorische Maßnahmen Individuelle Maßnahmen
  • Arbeitsabläufe effizienter gestalten
  • realistische und klare Ziele setzen
  • ausreichend Pausen
  • ausreichend Personal
  • Entfaltungsmöglichkeiten geben
  • Anerkennung geben
  • Zusammenarbeit im Team fördern
  • Freiheiten bei der Planung
  • Angebot der Supervision oder des Coachings
  • Aufgabenwechsel
  • Bürokratie abbau...

Dieser Inhalt ist unter anderem im Haufe Personal Office Gold enthalten. Sie wollen mehr?

Jetzt kostenlos 4 Wochen testen

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene Beiträge
  • Pauschalbesteuerung von Sachzuwendungen nach § 37b EStG
    1.229
  • Betriebsbedingte Kündigung: Sozialauswahl / 1.4 Auswahlschemata (z. B. Punktesysteme)
    883
  • Erholungsbeihilfen
    762
  • Fahrtkostenzuschuss
    683
  • Entgeltfortzahlung: Anspruch bei Arbeitsunfähigkeit / 1.4 Wartefrist
    644
  • Aufwandsentschädigungen: Voraussetzungen für die Steuer- und Beitragsfreiheit
    621
  • Urlaub: Urlaubsentgelt und Urlaubsgeld / 1.5 Berechnungsbeispiele
    601
  • Abfindungen: Lohnsteuer und Beiträge / Sozialversicherung
    548
  • Praxis-Beispiele: GmbH-Geschäftsführer / 1 Zuschuss zur privaten Krankenversicherung
    546
  • Arbeitszeit: Sonn- und Feiertagsbeschäftigung / 3 Ausgleich für Sonn- und Feiertagsbeschäftigung und tarifvertragliche Öffnungsklauseln
    493
  • Dienstwagen: Weiternutzung während der Elternzeit bzw. des Mutterschafts- oder Krankengeldbezugs
    476
  • Befristeter Arbeitsvertrag: Befristung mit Sachgrund
    469
  • Jubiläumszuwendung
    463
  • Arbeitgeberdarlehen: Lohnsteuerrechtliche Folgen
    458
  • Urlaubsabgeltung
    449
  • Reisekostenerstattung durch den Arbeitgeber / 4.2.2 Kilometerpauschalen
    435
  • Arbeitszeit: Höchstarbeitszeit, Pausen, Ruhezeit gemäß ArbZG / 4.1 Allgemeine Bestimmungen
    430
  • Praxis-Beispiele: GmbH-Geschäftsführer
    407
  • Betriebsveranstaltung / 4.6 Kosten für externe Personen
    405
  • Menschen mit Behinderung / 3 Behinderungsbedingte Fahrtkostenpauschale
    402
Weitere Inhalte finden Sie u.a. in folgendem Produkt Haufe Personal Office Gold
Top-Themen
Downloads
Zum Haufe Shop

Produktempfehlung


Zum Thema Personal
Mentale Gesundheit : Burnout und psychische Belastung: Dos und Don'ts für Führungskräfte
Burnout Streichhölzer
Bild: Pexels/Manfred Hofferer

Vorträge zur Resilienz oder klassische Telefon-Hotlines reichen zur Stärkung der mentalen Gesundheit von Beschäftigten längst nicht mehr aus. Passend zum Start der "European Mental Health Week 2023" am 22. Mai geben wir Tipps, wie Führungskräfte psychischer Belastung im Team vorgebeugen können und im Ernstfall richtig reagieren.


Psychische Gesundheit: Studie offenbart extremen Anstieg psychischer Belastungen am Arbeitsplatz
What's Next 2022 Headergrafik
Bild: Haufe Online Redaktion

Psychische Belastungen, Burnout, Depressionen und Überforderung der Beschäftigten zählen in naher Zukunft zu den größten Herausforderungen für Unternehmen und Führungskräfte. Das zeigen die neuen Ergebnisse der BGM-Studie "#Whatsnext – Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt".


Psychische Belastung: Mobbing im Cyberspace
Mobbing
Bild: Miles Matsui Schleifer/Connected Archives

Stellen Sie sich vor, Sie öffnen morgens Ihre E-Mails oder Messenger-Kanäle und werden dort beleidigt, ausgegrenzt oder gedemütigt – und das nicht einmal, sondern regel­mäßig. Was wie ein Albtraum klingt, ist für einige Beschäftigte traurige Realität: Mobbing im Digitalen. Ein Beitrag zur Sensibilisierung von HR.


Diversity-Management neu gedacht: Das Diversity-Betriebssystem
Das Diversity-Betriebssystem
Bild: Haufe Shop

Das Buch bietet einen innovativen und nachhaltigen Ansatz für Diversity Management. Die Autorin gibt Organisationen ein pragmatisches Framework an die Hand, das Vielfalt ganzheitlich denkt und echte Veränderungen ermöglicht.


Psychische Belastung am Arbeitsplatz: Geeignete Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit
Psychische Belastung am Arbeitsplatz: Geeignete Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit

Zusammenfassung Überblick Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen steht laut Arbeitsschutzgesetz an erster Stelle, auch wenn es darum geht, die psychische Gesundheit von Beschäftigten zu erhalten und zu verbessern. Doch welche Maßnahmen bieten sich darüber ...

4 Wochen testen


Newsletter Personal
Bild: Haufe Online Redaktion
Newsletter Personalmagazin – neues lernen

Jede Woche Inspiration für das Corporate Learning. Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter! Unsere Themen:  

  • Personal- und Organisationsentwicklung
  • Training, Coaching und Mitarbeiterführung
  • Digitalisierung und Lerntechnologien
Pflichtfeld: Bitte geben Sie eine gültige E-Mail Adresse ein.
Sie müssen den AGB zustimmen
Haufe Fachmagazine
Zum Personal Archiv
Themensuche A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #
Haufe Group
Haufe People Operations
Haufe Fachwissen
Haufe Onlinetraining
Haufe HR-Software
Haufe Digitale Personalakte
Haufe HR Chatbot
Haufe Akademie
Semigator Enterprise
rudolf.ai - Haufe meets AI
Weiterführende Links
RSS
Newsletter
FAQ
Mediadaten
Presse
Editorial Code of Conduct
Redaktionsrichtlinie zum KI-Einsatz
Netiquette
Sitemap
Buchautor:in werden bei Haufe
Kontakt

Kontakt & Feedback
AGB

Compliance
Datenschutz
Impressum
Haufe Personal Shop
Personal Software
Arbeits- & Sozialrecht Lösungen
Lohn & Gehalt Produkte
Personalmanagement Lösungen
Alle Personal Produkte
Haufe Shop Buchwelt
 

    Weitere Produkte zum Thema:

    × Profitieren Sie von personalisierten Inhalten, Angeboten und Services!

    Unser Ziel ist es, Ihnen eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Website anzubieten. Um Ihnen relevante und nützliche Inhalte, Angebote und Services präsentieren zu können, benötigen wir Ihre Einwilligung zur Nutzung Ihrer Daten. Wir nutzen den Service eines Drittanbieters, um Ihre Aktivitäten auf unserer Website zu analysieren.

    Mit Ihrer Einwilligung profitieren Sie von einem personalisierten Website-Erlebnis und Zugang zu spannenden Inhalten, die Sie informieren, inspirieren und bei Ihrer täglichen Arbeit unterstützen.

    Wir respektieren Ihre Privatsphäre und schützen Ihre Daten. Sie können sich jederzeit darüber informieren, welche Daten wir erheben und wie wir sie verwenden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen. Passen Sie Ihre Präferenzen dafür in den Cookie-Einstellungen an.

    Mehr Informationen Nein, Danke Akzeptieren