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Nachhaltigkeitsstrategie (ESG) entwickeln (1): Purpose, Vision und Mission erarbeiten

Gina Heller-Herold, Prof. Dr. Patrick Link
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Zusammenfassung

  • Eine optimale strategische Ausrichtung ist die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. In einem Vorgehensmodell, das die Bereiche Nachhaltigkeit (ESG), Agilität und Strategie verbindet, beschreiben die Autoren die Inhalte für ein nachhaltiges, ökonomisches und strategisches Handeln.
  • Die erfolgreiche Auseinandersetzung mit dem Purpose bietet Unternehmen die Chance, etablierte Konzepte zur Vision und Mission ganzheitlich nachhaltig zu überdenken und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln.
  • Die Entwicklung eines Purpose-, Vision- und Mission-Statement unter Hinzuziehung der ESG-Komponenten sind die Grundlage für die Strategie und um die ESG-Strategie erfolgreich umzusetzen.

1 Priorität der ESG-Strategie steigt

Nachhaltigkeit steht seit Jahren immer mehr im Fokus:

  • Investoren fordern Nachhaltigkeit von den Unternehmen, in die sie investiert sind.
  • Banken erwarten Nachhaltigkeit bei Finanzierungen von ihren Kunden.
  • Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten durch die Kunden wächst rasant.
 
Hinweis

Warum Nachhaltigkeit für Banken und damit auch für KMUs immer wichtiger wird

Die Ursache liegt zum einen in den regulatorischen Anforderungen, ausgehend von der Agenda 2030. Viele Anforderungen von Banken und Finanzinstituten wirken indirekt auf die KMU, z. B. der aktuell vorliegenden Konsultationsentwurf der MaRisk (Mindestanforderungen an das Betreiben von Risikogeschäften), der von den Banken z. B. das Berücksichtigen von Nachhaltigkeit bei Kreditentscheidungen und der Konditionengestaltung fordert. Darüber hinaus verlangt die europäische Aufsichtsbehörde (EBA) von den Finanzinstituten standardisierte Berichte zu Nachhaltigkeitsrisiken (auf Basis der EU-Offenlegungsverordnung). Zwei zentrale Kennziffern sind zukünftig offenzulegen: die Green Asset Ratio (GAR) für Daten ab Ende 2023 und die Banking Book Taxonomy Alignment Ration (BTAR) ab Juni 2024. Die Kennziffern weisen das Verhältnis des nachhaltigen Geschäfts zur Gesamt-Bilanzsumme aus. Konkret bedeutet das für Unternehmen, dass es für nicht nachhaltige KMUs schwieriger wird, Finanzierungen zu guten Konditionen zu erhalten.

Unternehmen stehen unter Handlungsdruck, sich nachhaltig auszurichten. Nach der Studie Climate Risk Management in Schweizer und deutschen Unternehmen der Hochschule Luzern schätzten die Unternehmen ihre Chancenpotenziale des Klimawandels für ihr Unternehmen in den folgenden Bereichen mit hoch oder sehr hoch ein:[1]

  • Einsatz emissionsarmer Energiequellen: 31 % sehr hoch, 29 % hoch
  • Verbesserung des Markenimages und der Reputation: 26 % sehr hoch, 40 % hoch
  • Verbesserung der strategischen Ausrichtung des Unternehmens: 21 % sehr hoch, 36 % hoch
  • Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen: 21 % sehr hoch, 35 % hoch
  • Generierung zusätzlicher Wettbewerbsvorteile: 19 % sehr hoch, 36 % hoch.

Oft kommt aber auch die Motivation zu mehr Nachhaltigkeit von innen heraus. Wichtig ist, ESG in einem strukturierten Vorgehen im Unternehmen und gleichzeitig authentisch und transparent zu etablieren. Das bedeutet, Nachhaltigkeit in den Purpose, die Vision, Mission sowie der Strategie und der Strategieumsetzung des Unternehmens fest zu integrieren.

[1] Hunziker, 2022.

2 Grundlagen, Begriffe, Missverständnisse

2.1 Abgrenzungen Nachhaltigkeit und ESG als Grundlage für die ESG-Strategie

In einem ersten Schritt ist es sinnvoll, Klarheit zum Begriff "Nachhaltigkeit" im Unternehmen zu schaffen. In der Literatur wird Nachhaltigkeit unterschiedlich beschrieben.

Nachhaltigkeit im klassischen und weiten Sinne wird über die Bereiche

  • E = Environmental / Umwelt
  • S = Social / Sozial und
  • G = Governance / faire Unternehmensführung

definiert.

Die Bereiche Umwelt, Social und Governance sind nicht als "Stand alone"-Bereiche zu verstehen, sondern haben zueinander Ursache-Wirkungsbeziehungen (d. h. zwischen den Bereichen E, S und G), die zu beachten sind. Die Kultur des Unternehmens spielt weiterhin eine wesentliche Rolle und stellt die Basis im ESG-Transformationsprozess dar. Nur mit einer nachhaltigkeitsfördernden Kultur kann das Unternehmen gemeinsam mit den Mitarbeitern die Nachhaltigkeit authentisch leben und nach außen tragen.

Weiterhin stehen die Bereiche E, S und G immer in direkter Verbindung mit Reputationsrisiken, da aus nicht nachhaltigem Verhalten der Mitarbeiter des Unternehmens Reputationsrisiken entstehen können.[1]

Im Kern der Betrachtung stehen weiterhin die Finanzen, denn nur mit einer stabilen wirtschaftlichen Situation des Unternehmens, können auch die Nachhaltigkeitsbestrebungen erfolgreich werden.

Dabei unterteilen sich Nachhaltigkeitsrisiken in:

  • physische Risiken: Physische Risiken entstehen direkt durch den Klimawandel, wie Dürren, Hitze, Fluten, Stürme, Brände.
  • transitorische Risiken: Unter transitorischen Risiken werden direkte oder indirekte Risiken infolge des Anpassungsprozesses an eine kohlenstoffärmere und nachhaltigere Wirtschaft sowie dem damit verbundenen Strukturwandel der Wirtschaft verstanden.

[2]

In Unternehmen ist es hilfreich zu erarbeiten, was konkret unter ESG und ESG-Risiken im Unternehmen verstanden wird. Ein Template, mit dem die Mitarbeiter ESG im Unternehmen erarbeiten können, ist in Abb. 1 dar...

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