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Kulturwandel – Mit Arbeitssicherheit zu Spitzenleistunge ... / 3 Wege der Gefahrenwahrnehmung und Fähigkeit zur Risikoerkennung

Dipl.-Ing. Stefan Bartel
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Zunächst eine Frage: Was glauben Sie, ist die gefährlichste Tätigkeit im Unternehmen? Die Tätigkeit, bei der über alle Branchen hinweg mit Abstand die meisten Arbeitsunfälle passieren? Sie erahnen es schon: Es ist das ganz banale Transportieren des menschlichen Körpers von A nach B.

Dazu ein Beispiel: Angenommen, Ihr Chef ruft an und fordert Sie mit verärgerter Stimme auf, zu ihm zu kommen. Bevor Sie fragen können, um was es geht, hat er aufgelegt. Wo sind jetzt Ihre Gedanken? Sind die beim Gehen, beim nächsten Schritt oder schon beim Ziel? Sie fragen sich vermutlich, was er will, was schiefgelaufen ist usw. Dies bedeutet, Sie sind jetzt nicht im Hier und Jetzt, sondern mit Ihrer Wahrnehmung bereits am Ziel. Dann wird eine Treppe zum gefährlichen Gerät und man stürzt. Deshalb gibt es in Deutschland jedes Jahr ca. 1.000 Arbeitsunfälle auf Treppen, die mit einem Rentenanspruch enden, also mit einer bleibenden Schädigung. Bekanntermaßen gibt es eine Unfallrente ab einer Minderung der Erwerbsfähigkeit von 20 %.

In vielen Unternehmen gibt es deshalb Regeln zur Benutzung von Treppen. Ein Hinweis lautet, immer mindestens einen Handlauf zu benutzen, ein weiterer Hinweis, jede Stufe zu benutzen. Beides sind sinnvolle Punkte. Dazu ist es wichtig, sich Folgendes klarzumachen: Sobald man an den Handlauf denkt, braucht man ihn nicht mehr. Wie geht es Ihnen bei diesem Gedanken? Wenn jemand an den Handlauf denkt, dann ist die Person mit der Wahrnehmung im Hier und Jetzt. Die dann vorliegende Präsenz führt dazu, dass die Person geschützt ist.

Die Präsenz oder auch Achtsamkeit des Menschen ist eine Folge seines Interesses und seiner Motivation. Das Interesse eines Menschen bestimmt seine Wahrnehmung. Dies gilt generell und auch in Sachen Arbeitssicherheit. Sie kennen den Leitsatz der Lernpsychologie: Was interessiert, wird registriert. Also wenn die Wahrnehmung im Hier und Jetzt ist und der Mensch präsent ist, dann werden auch Gefahren erkannt. Jemand, der sich für Arbeitssicherheit interessiert, oder jemand, der bewusst bei der Arbeit ist, der ist geschützt, denn sein Gefahrenerkennungsmechanismus ist dann aktiviert. Es gilt der Satz: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. So ergibt sich die Frage, wovon hängen die Präsenz eines Menschen und sein Interesse ab und wie können diese beeinflusst werden?

 
Wichtig

5 Wege zur Präsenz

Neben zahlreichen weiteren Einflussgrößen gibt es 5 wesentliche Faktoren:

1. Qualifikation

Mit steigender Qualifikation und steigendem sicherheitsspezifischen Wissen eines Menschen steigen auch sein Interesse am Tun und seine Konzentration. Untersuchungen bestätigen, dass bei vergleichbaren Tätigkeiten Menschen mit höherer Qualifikation und höherem spezifischen Sicherheitswissen weniger Arbeitsunfälle haben.

2. Erfahrung

Als weiterer Einflussfaktor sind die Erfahrungen zu nennen, die jemand bei der Ausführung der Arbeit macht. Wird sicherheitsgerechtes Verhalten im Unternehmen belohnt oder bestraft? Wenn eine Störungsbeseitigung sicher vorgenommen wird und dadurch ein wenig länger dauert, welches Feedback erhält ein Mitarbeiter dann? Oder wenn eine Störung sicherheitswidrig, aber schnell beseitigt wird, was ist dann das Feedback? Beides hat Wirkung auf Achtsamkeit, Interesse und Präsenz des Menschen.

3. Identifikation mit der Aufgabe und dem Unternehmen

Ein Beispiel macht uns den Zusammenhang klar: Jemand, der sich auf Montag freut, ist auch ausgeschlafen, frisch und vorbereitet. Dort, wo jemand widerwillig zur Arbeit kommt, wird er eher nicht so ausgeschlafen und frisch sein. Dies wirkt sich gleichermaßen auf Arbeitssicherheit, auf Qualität und auf Produktivität aus.

4. Werte in der Organisation

Welchen Stellenwert haben Gesundheit des Menschen und Arbeitssicherheit im Unternehmen? Wenn diesen Themen erfahrungsgemäß von allen Beteiligten eine hohe Wichtigkeit zugeschrieben wird, ist natürlich sicherheitsbezogenes Verhalten ein wesentlicher Faktor.

5. Qualität des Dialogs zum Thema Arbeitssicherheit

Dazu gehört insbesondere die Leidenschaft, mit der Führungskräfte und die Fachkraft für Arbeitssicherheit das Thema in die Belegschaft hineintragen. Welche Leidenschaft ist mit Unterweisungen verbunden, steckt hinter dem Tun in Sachen Arbeitssicherheit? Haben die Mitarbeiter das Gefühl, Führung und Fachkraft machen einen Job, weil sie es müssen, oder nehmen eine Aufgabe wahr, weil sie selbst voll und ganz überzeugt sind? Diese Punkte beeinflussen stark Wahrnehmung und Präsenz der Mitarbeiter bei ihrem Tun.

Alle genannten Punkte spiegeln sich in der Qualität der Wahrnehmung von Führung wider und sind Ausdruck der Unternehmenskultur. So werden Arbeitssicherheit, Qualität und Produktivität gleichermaßen beeinflusst. Und alle 3 Themen sind so stark miteinander verzahnt.

Dies bedeutet also, dass wir im Grunde nicht von Arbeitssicherheit reden, sondern von der Qualität der Wahrnehmung von Führung und von der Ausprägung der Unternehmenskultur. Nun wird klar: Arbeitssicherheit ist eine Folge dieser Aspekte und damit ein wertvolles Signal...

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